Um dieses Album wurde im Vorfeld ziemlich viel Wirbel gemacht. Warum? Nun in erster Linie, weil Produzenten-Legende Mutt Lange, der allein schon wegen DEF LEPPARD berühmt wurde aus der Rente zurückgeholt wurde. Dafür verantwortlich zeigten sich Sänger Tommy Henriksen und Gitarrist/Produzent/Songwriter Tommy Denander! Die dachten sich jedenfalls ein Konzept aus, das an Figuren wie Ziggy Stardust And The Spiders From Mars oder Diamond Dogs erinnern soll. Heißt, dass soziale Misstände und/oder politische Ungerechtigkeiten in den Texten angeprangert werden. Es wurde auch mal Zeit, dass das wieder passiert, oder? Witzig jedenfalls, dass der Ursprung gerade aus den USA kommt, die mit Donald Trump einen für uns Europäer nicht ganz unumstrittenen neuen Präsidenten gewählt haben. Ach egal, Klappern gehört zum Handwerk und das Klappern in Form von Show hat Tommy Henriksen bei ALICE COOPER und den HOLLYWOOD VAMPIRES gelernt. Ja und Tommy Denander ist in Melodic-/AOR Kreisen ebenfalls fast so etwas wie eine Legende, der neben vielen anderen Platten mit RADIOACTIVE, DEACON STREET PROJECT oder VITALINES Musik veröffentlicht hat. Thematisch geht es bei den 13 Songs um Geldgier, sexuelle Ausbeutung, Machtmissbrauch oder Rassismus, also Herausforderungen der Gesellschaft unserer Zeit.
Musikalisch wird das Ganze an die 80er Jahre und Gruppen wie AC/DC, KISS, ZZ TOP, ALICE COOPER oder ja logo, DEF LEPPARD umgesetzt. Zugegeben, Tommy Henriksen hat dafür die perfekte Stimme, die von Sleaze über Hard Rock bis Metal alles draufhat! Und genau in dieser Schnittmenge befinden sich die Songs auf der Platte, die mit einem herrlich gräßlichen Alien ein tolles Cover-Artwork aufweist. Der mit Krähen-Geschrei eingerahmte, über sechs Minuten lange Titeltrack als Opener huldigt AC/DC, während „The Sin Eater“ durch die Chöre an DEF LEPPARD erinnert. Die Scheibe unterhält mich jedenfalls aufs Beste, wobei beim Irish Folk-Rocker „Let`s Burn The Trust“ der Überraschungsfaktor besonders hoch ist. Gast-Musiker wie, ja fast schon logischerweise Phil Collen von DEF LEPPARD und Nikki Sixx von MÖTLEY CRÜE (beim vorzüglichen „High On You“-siehe Video) gehören zum Klappern dazu. So düster es auch bei den Lyrics von beispielsweise „Everyones On Dope“, „Money Sex Or God“ oder der Ballade „The Last Night On Earth“ zugeht, so positiver klingt die Mucke. Zwar ist die Laufzeit von über 50 Minuten schon beachtlich, trotzdem kann ich mich an dieser mitreißenden Platte nicht satthören. Hier sind deutlich Profis am Werk, die meinen Geschmack perfekt bedienen! Bei „I Am The Wolf“ und „I`m Unbreakable“ wird es zwar ruhiger, insgesamt rockt die Scheibe aber wie Sau! Mal sehen, ob es die Band live bis nach Europa schafft, ich wäre begeistert!