Heavy und Power Metal Acts aus Griechenland haben in den letzten Jahren eine hohe Schlagzahl was die Zahl der Veröffentlichungen, aber auch die Qualität der Alben betrifft. Labels wie ROAR haben auch dazu beigetragen. Das dritte Album der seit 2018 wieder aus dem Dornröschenschlaf erwachten Griechen SILENT WINTER nennt sich „Utopia“ und hat mich direkt erwischt, mir gefiel ja schon der Vorgänger echt gut!
Selten war eine Band des pathosreichen Power Metals knackiger, dramatischer und dabei auch spannender in den letzten Jahren. Frontmann Mike Liva kann gefühlt alles singen, die treibenden Gitarren und die satten Chöre passen zu den abwechslungsreichen Liedern perfekt. Tracks wie „Hellstorm“ oder die Manowar meets Savatage Nummer „Hands Held High“ will ich immer wieder hören, wobei letzteres mit etwas Promotion (Clip, Werbung und Spotify Playlisten) die Combo sicherlich unglaublich weit bringen könnte. Leider sind die Musiker auf einem echt kleinen Underground Label gelandet mit dieser Scheibe. Ob es an der neuen und etatmäßigen Keyboarderin Maria Mosxeta liegt, dass ihr Instrument so gut und nicht übertrieben in den Bandsound integriert wurde? Am Ende geht diese Scheibe mit dem pathostriefenden Titeltrack ins fulminante Finale und zeigt mir wie toll es sein kann, wenn Griechen Pathos und Heavy Metal gekonnt vereinigen! Wer auf die Vorgängeralben abfährt wird „Utopia“ lieben. Fans ähnlicher und weitaus bekannterer Acts die von ihren oft gleichförmigen Stars vielleicht enttäuscht sind, sollten Silent Winter als Geheimtipp antesten und werden sich bestimmt Augen und Ohren reiben, weil die Griechen die Konkurrenz hiermit locker in die Tasche steckt!