WALKING WOUNDED sind noch relativ frisch, erst 2022 gab es das erste Lebenszeichen in Form einer Single. Steve Perrino schrieb die ersten Songs und wollte die Band eigentlich als Solo Projekt laufen lassen, doch mittlerweile sind WALKING WOUNDED als Quartett zu einer echten Band geworden.
„Bestial Condemnation“ wird als EP geführt, und bei näherer Betrachtung sind die ersten sechs Songs tatsächlich neu. Aber da sind ja noch mehr Stücke auf der Scheibe! Relapse Records hat sich nicht lumpen lassen und mal eben alle bisher veröffentlichten Tracks einfach als Bonus mit auf die Scheibe gepackt. Ein feiner Zug!
Kommen wir von der Quantität zu Qualität, und da lässt meine Begeisterung etwas nach. Sind die drei ersten Stücke „Battle Worn“, „Unholy Bargain“ und „Food For The Crows“ noch echte Dampframmen und können mit ihrer bedrohlichen Atmosphäre punkten, geht es mit „Depravity“ schon etwas bergab. Das bisherige Prinzip von langsamen Parts die mit kurzen, aber wichtigen, Tempoausbrüchen kombiniert werden, wird hier mit unnötigem Gebolze torpediert. Auch danach bleibt es leider sehr durchwachsen. Die oftmals an Death Metal erinnernden Gitarrenriffs funktionieren eigentlich ganz gut, werden aber mit deplatziert wirkenden Breakdowns oder uninspirierten Wendungen madig gemacht. So richtig die Kurve bekommen WALKING WOUNDED erst wieder mit „In The Trenches“, das nicht nur durch seinen Titel Assoziationen an BOLT THROWER weckt.
Die Produktion ist dem recht harten Geprügel angemessen gestaltet, es drückt ohne Ende und ein kleines bisschen Dreckigkeit ist immer noch vorhanden. Allerdings reißen WALKING WOUNDED mit „Bestial Condemnation“ einfach keine Bäume aus. Die Songs bewegen sich im überdurchschnittlichen Bereich, und gerade das Riffing ist gelungen, von dem Rest darf man sich aber keinerlei Innovationen erhoffen.