Je beschissener das Wetter, desto mehr Metal. So in etwa könnte man zumindest quantitativ die europäische Landkarte beschreiben. Will heißen: Metal Bands aus Italien sind nicht grade reich an Zahl. Da freut man sich dann halt auch, wenn sich die Dark Doom Metaller von EPITAPH auf dem Teller drehen, anstatt der geliebten Pizza mit Ananas und Schinken. Wenn einem dann noch CANDLEMASS, PENTAGRAM und TROUBLE als Referenzen angedient werden, dann ist klar, wie weiland bei Konrad Adenauer: Keine Experimente.
Und schon nach wenigen Takten ist sich der geneigte Hörer sicher, dass auch der neue Wein aus den seit 1988 etablierten Schläuchen dem Doom-Aficiando munden wird. Aus dem musikalisch mehr als soliden Vortrag sticht dabei insbesondere Sänger Ricky Dal Pane heraus, der es schafft das Leid dieser Welt durchaus gefühlvoll, aber halt auch immer kraftvoll zu besingen. Nummern wie „Nameless Demon“ oder „Kingdom Of Slumber“ bieten sich dabei wunderbar für aktuell anstehende eher düstere Wintertage an, wohingegen „Voices Behind The Wall“ zeigt, dass es die Herren aus Italien auch gut und gerne mal ein paar Umdrehungen zackiger laufen lassen können. EPITAPH loten dabei die Grenzen des Genres aus, ohne sie zu überschreiten. Sattelfest nennt man das dann wohl.