SENTIENT HORROR aus Stockholm, New Jersey (kein Schreibfehler) sollten dem Old-School Death Metal- Fan bereits ein Begriff sein, denn die Jungs sind bereits seit 2016 aktiv, zuvor firmierte man unter dem Namen SENTIENCE. Seitdem hat die Band drei Alben, eine EP und diverse Singles veröffentlicht, die sehr gut aufgenommen wurden. Übrigens auch von Dan Swanö, der über die Band mal gesagt hat, dass sie eine der besten Schwedentod- Bands der letzten 20 Jahre sind, weil sie die besten Elemente der Jahre 1989 – 1991 nehmen und zusammenführen. „In Service Of The Dead“ ist als Album Nummer vier.
Gitarrist, Sänger und Songwriter Matt Moliti hatte im Vorfeld berichtet, dass er als großer Heavy Metal-Fan von Bands wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, DIO und ähnlichen acts dem klassischen Death Metal traditionelle Songstrukturen hinzufügen wollte. Davon ist nicht ganz so viel zu hören, das Solo von „Undead Mutilation“ erinnert aber stark an MEGADETH in deren „Rust in Peace“- Ära und auch das „The Tombcrusher“- Solo geht in diese Richtung. Aber keine Angst, die Band spielt ihren Death Metal immer noch sehr klassisch, mit meist hohem Tempo. Allerdings ist der Anteil an schwedischem Death Metal deutlich zurückgegangen. Zu hören gibt es nun Death Metal, der eher von der US- Sparte inspiriert scheint: SUFFOCATION oder auch MONSTROSITY erkenne ich da und das Ganze mit einem ENTOMBED-Sound verfeinert. Herausragend ist die Gitarrenarbeit, insbesondere die leads sind klasse, die eher an ein Thrash- als ein Death Metal- Album erinnert.
Das hier ist purer Death Metal: Kein Intro, keine klaren vocals, kaum Melodien – wer seinen Death Metal roh und blutig mag, sollte hier zuschlagen. Als Kritikpunkte würde ich die fehlende Abwechslung und die mangelnde Eigenständigkeit anbringen wollen. Wenn man die Band jedoch als Tribute-Band im hohen Drehzahlmesser-Bereich anerkennt, kann man damit leben. Trotzdem verhindert das eine höhere Benotung, dabei kann es die Band wie bei „Cadaverous Hordes“, wo das Tempo reduziert ist und dadurch noch wirkungsvoller ausfällt. Wenn es die Band schafft, ultraaggressive Hassbatzen der Marke „Born In A Morgue“ mit etwas Melodie zu verbinden, wäre aus meiner Sicht noch mehr drin.
Produktionstechnisch ist alles im grünen Bereich und transportiert gut die Brutalität des Albums, das dadurch und durch die Blastbeats noch brutaler und schneller wirkt wie auf den Vorgängern. Ein Paradebeispiel dafür ist das bereits erwähnte „The Tombcrusher“.