KNIFE, PHANTOM CORPORATION, CATBREATH, FATAL COLLAPSE

Billing

Knife, Phantom Corporation, Catbreath, Fatal Collapse

Ort

Bambi Galore, Hamburg

Datum

19.10.2024

Bilder

Marc Schallmaier

 

Das Bambi hatte mal wieder ein enorm attraktives Paket geschnürt. Thrash, Death, Speed Metal, Crust, Punk…..für jeden war etwas dabei! Und so war es auch nicht wirklich verwunderlich dass der Laden ordentlich gefüllt war. Klar, mehr wäre möglich gewesen, aber die Konkurrenz in diesen Tagen in Hamburg ist auch nicht ohne. Und Hamburg hin oder her, auch hier der Aufruf an alle Leser immer wieder auch die „kleinen“ Clubs zu besuchen, egal wo!
Ausnahmsweise habe ich es sogar geschafft pünktlich am Start zu sein um so auch über alle Bands zu berichten.

Den Start am heutigen Abend machte die noch recht frische Band FATAL COLLAPSE aus Hamburg. Mir war das Quartett völlig unbekannt, lediglich dass Gitarrist Buddy von EXIT SMASHED auch hier an den sechs Saiten am Start ist war mir vorher bekannt.
Die Truppe hat eine komplette CD in diesem Jahr veröffentlicht, davor gab es eine EP mit vier Stücken. Und so wurde auch gar viel geschnackt sondern FATAL COLLAPSE legten direkt los. Viel Zeit blieb nicht bei vier Bands, allerdings widmen sich die Hanseaten der Musikrichtung Thrash Metal und Crossover, so dass die Tracks selten die drei Minuten Grenze überschreiten.
Erfrischend modern, ohne die Wurzeln zu vergessen. Während ich den Sound in Richtung D.R.I. und Co. verortete, kam Redaktionskollege „Der Sommer“ mit PRO-PAIN um die Ecke. Naja, die Diskussion mussten wir dann auf unbekannt verschieben da die gespielte Mucke wesentlich wichtiger war. Und verdammt gut!
FATAL COLLAPSE nutzten die kurze Zeit optimal und konnten sicherlich den ein oder anderen neuen Fan gewinnen. Die Truppe muss man im Auge behalten!

Kleine Bühne = kurze Umbaupause. Und so dauerte es wirklich nur 15 Minuten bis die Kieler CATBREATH loslegten. Der Vierer hatte in diesem Jahr mit seiner Debüt Scheibe „Slice ‚Em All“ für positives Aufsehen gesorgt. Nun war es an der Zeit den Stoff auch live rüberzubringen. Und das schafften CATBREATH relativ locker. Frontmann Philipp hat das Publikum zügig im Griff, oder besser gesagt Pfote, denn es dreht sich alles um das Thema Katze. Und so witzig die Songtitel wie „Strike Of The Claw“ oder auch „All Paws Are Equal“ klingen, so geht des in den Texten doch sehr wohl auch um ernste Themen. Die Ansagen von Frontmann Philipp tun dann ihr übriges, wenn darauf hingewiesen wird, dass die „nazi rats“ ausgerottet gehören. Aber auch andere Gesellschaftsthemen werden angesprochen, was im Publikum für großes Hallo sorgte.
Übrigens Publikum: hier haben sich bereits erste Die Hard Fans mit Katzenmasken ausgestattet um die Band auch outfit-mäßig zu unterstützen!
Aber auch musikalisch können CATBREATH heute voll überzeugen. Thrash Metal, gepaart mit Crossover oder auch Hardcore Elementen, das kommt verdammt gut an. Wie aber auch schon bei FATAL COLLAPSE ist die Spielzeit begrenzt, und so ist der Aufritt zwar kurz, aber mit viel Leidenschaft und Spielfreude versehen.

Ein weiterer, kurzer Change Over später war es an der Zeit für PHANTOM CORPORATION. Übrigens nicht zu verwechseln mit PHANTOM WINTER, wie es mir dieses Jahr beim Party.San Festival um ein Haar passiert wäre.
Auf der Bühne fehlte heute Abend aber ein bekanntes Gesicht. Schlagzeuger Marc-Andrée Dieken fiel kurzfristig durch Krankheit aus. Dafür nahm ein gewisser Jerome Reil hinter der Schießbude Platz. Dieser ist ansonsten bei THE VERY END oder auch DESTROY THEM am Start, half aber auch schon bei EXUMER aus. Und ja, sein Vater ist niemand geringeres als Jürgen Reil, aka als „Ventor“, der Drummer von KREATOR.
Zurück zu PHANTOM CORPORATION, die mit Sänger Leif (ehemals DEW-SCENTED) eine recht bekannte Röhre am Mikrophon haben. Das Quintett zockt seinen Death Metal mit einer Portion Thrash aber auch Crust Metal. Wobei ich persönlich finde dass letztgenanntes auf ein Minimum reduziert wurde, und das begrüße ich. Die gute Laune auf der Bühne überträgt sich auch auf das Publikum, welches PHANTOM CORPORATION ordentlich abfeiert. Die 45 Minuten vergehen wie im Flug und die Kapelle lieferte ordentlich ab.

Eine letzte Umbaupause und ein kühles Getränk später (trotz des herbstlichen Wetters draußen ist die Temperatur im Bambi Galore erstaunlich hoch!) kamen dann KNIFE auf die Bühne. Obwohl das Quartett erst seit 4 Jahren unterwegs ist gehören sie doch schon zur deutschen Metal Elite. Ehrlich gesagt bin ich über diesen Fakt nach meiner Recherche etwas erstaunt, gefühlt sind sie für mich schon wesentlich länger am Start.
Egal, die Show ging los und sofort wurden Fäuste und Haupthaar geschüttelt. KNIFE hatten richtig Bock und das wurde von der ersten Sekunde klar. Der Set bestand zu einem große Teil aus den Songs vom Debüt „Knife“, dazu noch ein paar Tracks vom zweiten Langeisen „Heaven Into Dust“.
Der tiefschwarze Mix aus Speed Metal und Punk tritt aber auch wirklich Arsch.
Und auch KNIFE halten mir ihrer antifaschistischen und antihomophoben Haltung nicht hinter dem Berg. Gut so, da bräuchte es wesentlich mehr davon!
Der Vierer prügelt sich mit großer Leidenschaft durch seinen Set, und allen ist klar: hier werden heute keine Gefangenen gemacht.
Die Stimmung unter den Leuten ist großartig, auch wenn die ersten dank der starken Bands etwas kürzer treten müssen. Dazu trägt auch der gute Sound bei, der den heutigen Abend absolut rund macht.
Nach etwas mehr als einer Stunde ist dann Feierabend. Vier starke Bands zu einem korrekten Eintrittspreis, dazu lauter nette Menschen und Getränke zu einem fairen Kurs. Ich kann es nur noch mal sagen: unterstützt eure lokalen (kleinen) Clubs!

Not everyone likes Metal - Fuck them!!!