Letztens lief mal wieder das Video zum Welthit von den Österreichern OPUS „Live Is Life“. Genau aus diesem unserem Nachbarland Österreich stammt auch die Band EVON ROSE, die nun ihr zweites Album veröffentlicht hat. Ich kannte die Truppe vorher nicht und kann mich nicht daran erinnern einen Song der von denen gehört zu haben.
Als erstes fällt der Gesang auf, die Stimmlage befindet sich in einer alles anderen als unangenehmen oder nervigen Tonlage und setzt Akzente. Den doch teilweise recht harten österreichischen Akzent mit seinem langezogenem „Aaaa“ sucht man hier vergeblich und ist nicht zu finden. So haben EVON ROSE schon mal einen Punkt auf der Habenseite, mal sehen ob noch mehr dazu kommen. Die Gitarren hauen dem Hörer modern angehauchte Hard Rock Riffs entgegen und machen dabei alles richtig. Der Bass spielt unauffälliger, dafür treibt das Schlagzeug alles vor sich her und kann genau wie die Stimme für Höhepunkte sorgen. Die Mucke ist auf einer Seite irgendwie geil, auf der anderen Seite sehr Modern gehalten aber ohne genau dieses dabei zu überreizen oder übertreiben. So schafft es EVON ROSE perfekt die Vergangenheit mit dem Modernen zu verbinden ohne das eine Eigenschaft dabei zu kurz kommt oder die Überhand gewinnt. Der Stil kann als Hard Rock bezeichnet werden der mit Schmackes dargeboten wird, und Skeptiker die den Kopf schütteln sobald das Wort Modern erwähnt wird überzeugen sollte.
Wer sich beim Hard Rock von EVON ROSE nicht angesprochen fühlt dem ist in diesem und in den folgenden 1000 Leben nicht zu helfen. Eines muss man der Band neidlos anerkennen: das sie in der Lage sind eingängige Songs zu schreiben und diese auf einem hohen Niveau auch aufnehmen können. Diese Eigenschaften hat die Band ebenfalls auf der Habenseite. Anhören tut sich das ganze in etwa wie 3 DOORS DOWN, HINDER und BLACK OAK COUNTY um nur drei zu nennen die auch auf einem verdammt hohen Niveau agieren. EVON ROSE sind noch nicht auf diesem Level, aber wenn sie so weiter machen auf einem sehr strammen Weg dorthin, und der führt steil an die Spitze.
Ein gelungener Drahtseilakt zwischen Tradition und Gegenwart, der kein doppeltes Netz zur Absicherung benötigt, da ein Absturz nicht droht. Den einzigen Anlass zum mosern gibt die Anzahl der Intros oder dezenten und balladesken Töne. Wenn die auf ein Minimum reduziert werden geht auch die Wertung weiter nach oben. So bleibt unterm Strich ein gelungener Blick über die Landesgrenze mit einem starken zweiten Album, das wenig Anlass zum meckern gibt.
