Mit „More Adventures Feom Foggyland“ landet eine Platte des Gitarristen ANDREAS VOCKRODT aus der Nähe von Stuttgart auf meinem Tisch, die schon im November letzten Jahres erschienen ist. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Platte aufgrund ihrer hohen Qualität es wert ist, sie euch näher vorzustellen. Und das obwohl es sich um ein reines Cover-Album handelt! Denn der Künstler, der sein Geld hauptsächlich als Gitarren-Lehrer und Mitglied verschiedener Cover-Bands verdient, geht auf seinem zweiten Soloalbum andere, recht ungewöhnliche Wege, um sein Können unter Beweis zu stellen.
Doch von Anfang an: Der 1966 geborene ANDREAS VOCKRODT ist schon länger als Gitarrist in verschiedenen Bands und Projekten in der süddeutschen Rock-Szene aktiv, allerdings hat es zum endgültigen Durchbruch leider (noch) nicht gereicht. 2015 erschien sein erstes Soloalbum „Adventures From Foggyland“, ein reines Instrumental-Album mit selbstgeschriebenen Kompositionen. Für diesen Nachfolger pickte sich Andreas nun elf Songperlen berühmter Gruppen heraus, um die Stücke mit Vocals mit verschiedenen Shoutern aufzunehmen. Dabei sind Namen wie Felix Bayer, Wolfgang Terne, Iris Boanta oder Lela Gruber mir jedenfalls völlig unbekannt, was an deren beeindruckender Performance aber nichts ändert, wie ihr euch selbst beim Album eröffnenden „Keep On Swinging“, im Original von den RIVAL SONS, beim angehängten Video überzeugen könnt. Ebenfalls eine tolle Idee ist es, den BLACK SABBATH-Klassiker „War Pigs“ von einer Frau singen zu lassen! Doch es gibt auch ein paar Instrumentals zu hören, bei der Andreas beweist, dass er ein technisch sehr versierter Gitarrist ist, der sein Instrument absolut beherrscht! Ebenfalls wird bei der Songauswahl deutlich, dass er selbst von Gitarristen beeinflusst wurde, die das melodische, gefühlvolle Spiel den ultraschnellen, komplizierten Fingerläufen vorziehen. Einem davon, MICHAEL SCHENKER erweist er gleich mit zwei Songs die Ehre, und zwar „Captain Nemo“ (MSG) und „Lipstick Traces“ (UFO). Ihr erkennt jetzt schon, dass auf dieser Platte Songs zu finden sind, die nicht auf jeder zweiten Cover-Scheibe auftauchen und den Hörer langweilen. Hier also die Liste der Stücke mit den original Interpreten in Klammern:
-Keep On Swinging (Rival Sons)
-Rock The Nation (Montrose)
-Don`t Want You No More (Allman Brothers)
-War Pigs (Black Sabbath)
-Barely Holding On (Lee Aaron)
-Captain Nemo (MSG)
-High Class Woman (Blues Pills)
-Cause We`ve Ended As Lovers (Jeff Beck)
-Sylvia (Focus)
-Switch 625 (Def Leppard)
-Lipstick Traces (UFO)
Mein Fazit: Eine sehr gelungene Zeitreise durch die Rockgeschichte mit Coversongs, die nicht alle zu den bekanntesten Stücken ihrer Schöpfer zählen, weshalb grade dieses Album großen Spaß macht und außerdem Gitarren-Freaks rundum zufriedenstellt!
