Bei Crossover reiße ich ja gern den Arm hoch wenn sich etwas am Veröffentlichungshorizont abzeichnet. Und so war es auch als ich die Infos über THE SLIME bekam: klassischer Crossover aus Hardcore und Thrash Metal, elf Songs in 15 Minuten und ein halbwegs witziges Cover. Count me in!
Aus Toronto, Kanada kommen nicht allzu viele Kapellen die diese Art von Mucke spielen. Das Quartett lärmt sich seit gut 5 Jahren durch die Szene und hat bereits zwei Scheiben herausgebracht. Der Erfolg war wohl bisher überschaubar, denn mir sagte die Band so ziemlich gar nichts.
Andererseits umso besser, denn es gibt keine Erwartungen die erfüllt werden müssen. Der Eindruck nach dem ersten Durchlauf ist dann allerdings recht durchwachsen. Mir ist schon klar dass das nicht alles bierernst gemeint ist, denn dafür sorgen schon Songtitel wie „Nude“ oder auch „Bumblebee“. Bei der Musik sollten sich THE SLIME aber mehr Mühe geben, denn oftmals klingt das Ganze wie gerade frisch aus dem Proberaum aufgenommen. Bei den kurzen Stücken natürlich zu vernachlässigen, bei den Stücken die länger als eine Minute sind fällt das aber meiner Meinung nach schon auf. Da wird ein gutes Gitarrenriff mit einem sehr schrägen Break versehen und lässt mich recht kopfschüttelnd zurück.
Der Gesang ist auch ein zweischneidiges Schwert. Irgendwo zwischen Alle Hagman (RAISED FIST) und Chris Doherty (GANG GREEN) reibt sich der Frontmann von THE SLIME auf, ohne aber den Druck (Hagman) oder den Charme (Doherty) zu erreichen. Schwierig
„Crabwalk To Oblivion“ wird mit seiner kurzen Laufzeit, den Reminiszenzen an eben GANG GREEN, frühere D.R.I. oder auch andere Hardcore Kapellen nicht in die Geschichte eingehen. Zu repetitiv sind die Stücke, zu wenig strukturiert und zu wenig im Ohr hängen bleibend.