Am 23. Januar 2025 wurde der Osnabrücker Hyde Park zur Bühne für ein besonderes Jubiläum: HÄMATOM feierte den Auftakt ihrer „20 Jahre FÜR EUCH“-Tour. Doch bevor die Kult-Band die Bühne betrat, sorgte die erste Vorband des Abends, FOCUS., für einen fulminanten Start in den Konzertabend.
Pünktlich um 19 Uhr betraten die fünf Musiker von FOCUS. die Bühne – und von der ersten Sekunde an war klar: Diese Band war gekommen, um das Publikum in Feierlaune zu versetzen. Der Sänger, der den Abend nicht etwa in Schuhen, sondern tänzelnd auf Socken performte, zeigte von Beginn an eine unbändige Energie. Sein charismatisches Auftreten und sein ausgelassenes Tanzen sorgten schnell dafür, dass auch die letzten Konzertbesucher Lust auf eine geilen Abend bekommen.
Bereits beim zweiten Song bildete sich im Publikum ein kleiner, aber entschlossener Moshpit, was die Band mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis nahm. Die Stimmung im Saal war durchweg ausgelassen, und FOCUS. bewies, dass sie nicht nur musikalisches Können, sondern auch ein Händchen für Entertainment haben.
Ein besonderes Highlight des Sets war die Live-Premiere ihres brandneuen Songs „Alkohol“, der am Folgetag, dem 24. Januar, offiziell erscheinen sollte. Das Publikum reagierte begeistert auf den eingängigen Refrain und feierte den Song, als hätten sie ihn schon seit Jahren in ihrer Playlist. Es war ein cleverer Schachzug der Band, diesen Song als kleinen Vorgeschmack auf ihre kommende Veröffentlichung einzubauen.
Natürlich lief nicht alles perfekt. Ein kleiner Texthänger und ein verspäteter Gitarreneinsatz führten zu kurzen Lachern – sowohl auf als auch vor der Bühne. Doch genau diese Momente machten den Auftritt so sympathisch. Ganz nach dem Motto „Wir sind auch nur Menschen“ überspielte die Band den Hänger mit ein paar Witzen, bevor Sie nahtlos weiterspielte.
Nach etwa 30 Minuten verabschiedete sich FOCUS. unter lautem Applaus von der Bühne. Sie hatten ihren Auftrag erfüllt: Das Publikum war bestens aufgewärmt und in der richtigen Stimmung für den Hauptact des Abends.
FOCUS. bewiesen mit ihrem energiegeladenen Auftritt, dass sie mehr sind als nur eine Vorband. Sie schafften es, in kurzer Zeit eine Verbindung mit dem Publikum aufzubauen und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Wenn der Rest der Tour ähnlich startet, dürfte das Jubiläum von HÄMATOM ein voller Erfolg werden – und FOCUS. haben ihren Teil dazu beigetragen.
ENGST übernehmen und bringen noch mehr Energie auf die Bühne. Nach einer kurzen Umbaupause wurde es Zeit für die zweite Vorband des Abends: ENGST. Mit gewohnt viel Energie und einer guten Portion Humor betrat die Berliner Band die Bühne – und von der ersten Sekunde an war klar, dass auch sie gekommen waren, um den Hyde Park so richtig zum Kochen zu bringen.
Mit viel guter Laune und ihrer mitreißenden Bühnenpräsenz zogen ENGST das Publikum schnell in ihren Bann. Schon beim dritten Song gab es den ersten besonderen Moment, als Sänger Matthias Engst spontan von der Bühne ins Publikum sprang und mitten in der Menge weiter performte. Umringt von begeisterten Fans sang er, während um ihn herum gesprungen, gegrölt und geklatscht wurde – ein intimer und elektrisierender Moment, der die Verbindung zwischen Band und Fans spürbar machte.
Zwischen den Songs nahm sich Matthias Zeit für klare Worte: In einer kraftvollen Ansprache positionierte sich die Band deutlich gegen die AfD, Donald Trump und Elon Musk. Der Applaus der Menge war donnernd – ein starkes Zeichen, dass die Botschaft ankam. Passend dazu präsentierten ENGST einen brandneuen Song „Denker und Dichter“, der sich mit Nachdruck gegen rechte Ideologien richtet. Der Track, der offiziell am 31. Januar 2025 erscheinen wird, überzeugte mit einem treibenden Beat, ehrlichen Texten und einer klaren Message. Die Reaktionen des Publikums ließen keinen Zweifel daran, dass dieser Song ein echtes Highlight ist.
Ein weiterer Höhepunkt des Sets war der Moment, als die Band ihren Song „Der König“ anstimmte. Im Handumdrehen formierte sich eine riesige Polonaise, die quer durch den gesamten Hyde Park führte. Dabei suchte sich Matthias Engst ein bekanntes Gesicht aus dem Publikum, das kurzerhand zur Spitze der Polonaise ernannt wurde. Der Saal tobte, und die ausgelassene Stimmung erreichte ihren Höhepunkt.
Natürlich durften auch Hits wie „Geschichte Schreiben“, „Eskalieren“ und „Optimist“ nicht fehlen, die lautstark mitgesungen wurden. Die Kombination aus energetischen Performances und den eingängigen Refrains ließ keinen stillen Zuschauer zurück – ENGST verstand es meisterhaft, das Publikum mitzureißen und für den Hauptact des Abends vorzubereiten.
Doch nicht nur die Fans am Boden sorgten für Action: Bei einem der letzten Songs ließ sich der Gitarrist von ENGST von der Menge tragen. Während er auf Händen durch den Raum getragen wurde, spielte er weiter – ein wilder Moment, der die Stimmung endgültig zum Überkochen brachte.
Nach etwa 30 Minuten verabschiedeten sich ENGST von der Bühne – lautstark gefeiert und mit einer klaren Botschaft: Diese Band hat nicht nur Energie und Talent, sondern auch etwas zu sagen.
HÄMATOM starten fulminant in ihre „20 Jahre FÜR EUCH“-Tour. Nach dem energiegeladenen Auftritt von ENGST wurde es still im Saal – zumindest kurzzeitig. Ein riesiges Banner fiel von der Decke und versperrte den Blick auf die Bühne, während dahinter hektisch umgebaut wurde. Doch genau wie alles an diesem Abend war auch das perfekt durchdacht. Um Punkt 20:57 Uhr erklangen die ersten Töne von „20 Jahre Hämatom“, einer ironischen Hommage an den Schlagerklassiker „40 Jahre Die Flippers“. Das Publikum feierte den humorvollen Einstieg ausgelassen mit.
Kaum war der Song vorbei, sorgte ein weiteres Highlight für Stimmung: Ein Einhorn trat vor den Vorhang, um die Fans noch einmal ordentlich anzuheizen. Mit Witz und Charme forderte es die Menge zum Mitsingen und Klatschen auf – und die bestanden den Test mit Bravour. Der Vorhang fiel, und unter tosendem Applaus stand HÄMATOM auf der Bühne. Mit einem Knall und einer gewaltigen Ladung Pyrotechnik eröffneten sie ihr Set mit „Ein‘ Auf Den Tod – Zwei Auf Das Leben“ – der perfekte Start in den Abend.
Doch HÄMATOM bewiesen schnell, dass sie nicht nur für wilde Riffs und laute Shows stehen, sondern auch für tiefgründige Momente. In Gedenken an ihren verstorbenen Bandkollegen West performten sie den Song „Gott Muss Ein Arschloch Sein“. Die Stimmung war spürbar emotional, und viele im Publikum hatten Tränen in den Augen. Diese Hommage war nicht nur ein berührender Moment, sondern zeigte auch, wie eng die Band mit ihren Fans verbunden ist.
Von Melancholie ging es direkt zurück zur puren Energie, als HÄMATOM mit „Alles Wegen Bier“ alle Register zogen. Die harten Riffs und die Spielfreude der Band brachten die Menge zum Toben. Ein weiteres Highlight folgte, als eine Frau aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurde, um mit der Band einen Song zu performen. Der Buzzerman entschied, dass es der Track „Mörder“ werden sollte. Sichtlich nervös brachte sie kaum ein Wort heraus, doch mit großer Unterstützung der Band und der Fans wurde es ein unvergesslicher Moment für sie.
Mitten im Set wechselten Sänger Nord und Gitarrist Ost von der Hauptbühne in die Mitte des Publikums, um den Song „Alte Liebe Rostet Nicht“ akustisch zu spielen. Diese intime Performance, begleitet vom Chor des Publikums, war ein magischer Moment, der Gänsehaut verursachte.Natürlich durfte auch der Humor nicht fehlen. Mit Cover-Songs wie „Kids“ und „Bleib In Der Schule“ sorgten HÄMATOM für ausgelassene Stimmung. Besonders spektakulär wurde es bei „Kids“, als Schlagzeuger Süd während seines Solos auf Händen durchs Publikum getragen wurde – ein absoluter Wahnsinnsmoment, der die Energie im Saal zum Überkochen brachte.
Ein weiteres Highlight folgte mit dem Song „Pogo-Girl“, der beim Metal Fight Club 2024 gegen VERSENGOLD entstanden war. Bevor die ersten Takte erklangen, rief Sänger Nord alle Ladies im Publikum dazu auf, sich in der Mitte des Saals zu versammeln. „Das hier ist euer Moment!“, kündigte er an. Sobald die Musik einsetzte, verwandelte sich der Bereich vor der Bühne in eine ausgelassene Tanzfläche, auf der die Frauen tanzten und pogten, was das Zeug hielt. Die Energie war ansteckend, und der gesamte Saal feierte diesen besonderen Moment, der von starker weiblicher Power geprägt war.
Nach „Bleib In Der Schule“ verabschiedete sich die Band zunächst von der Bühne, doch die Fans gaben keine Ruhe. Mit lautstarken Zugabe-Rufen und dem Anstimmen von „Es Regnet Bier“ forderte das Publikum mehr – und HÄMATOM ließ sich nicht lange bitten. Sänger Nord tauchte plötzlich auf einer kleinen Bühne im hinteren Bereich des Saals auf, die wie ein Boxring gestaltet war. Dort performte er die Songs „Wir Sind Gott“ und „Lichterloh“, begleitet von tobendem Applaus und beeindruckender Pyrotechnik.
Für seinen Weg zurück zur Hauptbühne ließ sich Nord in einem Schlauchboot über die Menge tragen, während die Fans ihn begeistert begleiteten. Wieder auf der Bühne bedankte sich die Band herzlich für den gelungenen Tourstart. Als finaler Höhepunkt folgte das lang ersehnte „Es Regnet Bier“. Der gesamte Saal sang so laut mit, dass Sänger Nord sichtlich beeindruckt war und kurz schmunzelt.
Die gesamte Show war von Anfang bis Ende minutiös geplant und voller Highlights. Die Kombination aus einer grandiosen Setlist, einer spektakulären Pyroshow und der mitreißenden Energie der Band machte den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. HHÄMATOM haben mit diesem Tourstart einmal mehr bewiesen, warum sie seit 20 Jahren fester Bestandteil der deutschen Musikszene sind. Ein absolutes Muss für alle Rock- und Metal-Fans!