Vor nicht einmal drei Jahren veröffentlichten SAOR ihre letzte Scheibe „Origins“, für das ich bereits nach dem ersten Hören ohne mit der Wimper zu zucken die Höchstnote ausgepackt habe (klick!). Und in den letzten Absatz schrieb ich die Hoffnung, dass Mastermind und einziges Bandmitglied Andy Marshall noch sehr lange so gute Musik abliefert.
Was soll ich sagen, mein Flehen wurde erhört und die neue Scheibe von SAOR mit dem Titel „Amidst The Ruins“ steht seit diesem Wochenende bei dem Plattendealer Eures Vertrauen im Regal. Und schon im ersten Song, dem Titeltrack „Amidst The Ruins“, bekomme ich all das was ich SAOR so mag: rasendschnelle, schwarzmetallische Passagen wechseln sich mit wunderschönen Melodien ab, die von Flöten, Violinen und elfenhaftem Gesang untermalt werden. Beginnt „Echoes Of The Ancient Land“ ähnlich brachial wie der Opener übernimmt auch hier der folkige Anteil mehr und mehr das Ruder. Dazu gibt es noch klaren Gesang, eine weitere Facette im Sound von SAOR.
Und auch die anderen drei Songs untermauern das Können von SAOR, nämlich die perfekte Symbiose aus schottischen Folk Klängen, teilweise rasenden Schlagzeug Parts und wunderschönen Gitarrenriffs. Wobei man den Track „The Sylvan Embrace“ etwas herausnehmen muss, denn hier dominieren nur die Folk Anteile.
Generell würde ich den Tipp geben die Scheibe an einem Stück durchzuhören, denn so entfalten sich die einzelnen Stücke zu einem absolut stimmigen Gesamtbild. Die Fülle an verschiedenen Instrumenten und der variable Einsatz allerlei Gesänge ist mal wieder einzigartig und veranlasst mich zu Träumen.
An der Produktion gibt es nach wie vor nichts zu mäkeln. Alle Instrumente bekommen ausreicht Raum, die Black Metal Passagen versprühen genug Räudigkeit um ausreichend Kontrast zu den wunderschönen Folk Elementen zu geben und erzeugen so eine traumhafte Atmosphäre.
Auch die Länge der einzelnen Stücke, in der Vergangenheit schonmal ein kritischer Punkt gewesen, spielt für mich auf diesem Album keine Rolle. Zu keinem Zeitpunkt habe ich das Gefühl dass ein Lied gerade unnötig ausufert oder künstlich in die Länge gezogen wird.
Wieder einmal untermauern SAOR mit „Amidst The Ruins“ dass sie ihren Sound perfektioniert haben.