Der 1947 in Muskegon, Michigan mit bürgerlichen Namen geborene James Newell „Jim“ Osterberg, besser bekannt als IGGY POP, hat – und dieses kann man mit Fug und Recht behaupten – bislang ein sehr bewegtes Leben hinter sich gebracht. Insgesamt stehen 19 Studio-Alben incl. diverser Singles zu Buche, einen ausgiebigen Ausflug in die Ecke der Drogen und des Alkohols und diverse Touren im Lebenslauf.
Und dass dieser IGGY POP es immer noch draufhat und relevant ist, zeigt der zweite Platz der deutschen Albumcharts bei seinem letzten Studio-Album („Every Loser“) recht eindrucksvoll. So war es dann auch wenig verwunderlich, dass das Stravinski Auditorium in Montreux bei seinem Auftritt während des Montreux Jazz Festivals 2023 aus allen Nähten platze. Wobei der Aufritt als solches gar nicht typisch für dieses Festival war, denn IGGY POP findet man historisch betrachtet eher in Genre Punkrock/Rock, eher weniger im Bereich Jazz. Wobei, wenn man sich die Vita des Mr. Osterberg anschaut, dann streift das 2019-er Album „Free“ schon ein wenig diese Schublade, ein Guardian-Kritiker beschreibt das Album als „ein Patchwork aus Freejazz, Poetry, Ambience und Iggy-typischen Songtexten.“ Zudem stammen die Songs von „Free“ überwiegend von dem Jazztrompeter Leron Thomas und der Shoegazing-inspirierten Gitarristin und Filmkomponistin Noveller. Wie auch immer, IGGY begeisterte, wie immer oberkörperfrei interpretierend, auch an diesem Abend in Montreux die Fans, gelernt ist halt gelernt. Auch an diesem Abend scherte sich der Amerikaner einen Dreck über die normalen Gepflogenheiten, die größten Smasher erst gen Ende der Konzerte darzubieten, so kamen seine größten Erfolge „The Passenger“ und „Lust For Life“ mittig und nacheinander des knapp 90-minütigen Konzerts.
Es fanden bei diesem Gig viele Hits aus seiner über 50-jährigen Solokarriere und zur Freude vieler Fans sogar einige Stücke von THE STOOGES Platz auf der Setlist. Darüber hinaus fügte die Bläsersektion den Songs an diesem Abend ein ganz neues Element hinzu, zudem ist Iggy‘s Gesang und seine Bühnenshow immer noch auf dem (Höhe) Punk, well done Mr. James Newell „Jim“ Osterberg!