Technisch betrachtet ist das selbstbetitelte Album „Bronco“ das Debüt der logischerweise gleichnamigen Band. Faktisch waren 2/3 der Band zuvor mit TOKE unterwegs, entschieden sich aber nach dem Unfalltod von Tim Bryan für einen Neuanfang mit Vic an der Gitarre und mit neuem Namen. Kredenzt wird dem Publikum nach wie vor ein Monster aus dem Sumpf, gekreuzt aus Doom und Souhern Sludge.
Tatsächlich macht gerade diese Kreuzung die Platte mehr als spannend. Denn wo selbst die geilsten Sludge-Platten den Hörer nach Genuss bisweilen komplett erschlagen hinterlassen, da gelingt BRONCO der Ritt auf dem schmalen Grat zwischen fordernd sludgigen Vibes mit heiseren Vocals und doomig trippigen Riffgewalten auf einem rhythmischen Fundament auf dem auch der Kölner Dom halt finden würde. Die Songs fräsen sich dadurch wie eine sehr alte und sehr rostige Rasierklinge nicht in deine Lauscher, sondern genau dazwischen. Nachempfinden lässt sich dieses in Buchstaben gegossene Gefühl am besten mit „Damnation“ – wer die andere Seite von BRONCO kennen lernen möchte, der testet dann einfach „Night The Lights Went Out In Georgia“. Wenn ihr ein Herz für die oben genannten Genres habt, dann reißt euch vermutlich eh beides mit.
