Am 17. Februar 2025 verwandelte sich das Kölner Palladium in einen Tempel des Progressive Metal, als OPETH im Rahmen ihrer „The Last Will And Testament“-Tour die Bühne betraten. Schon lange vor dem offiziellen Einlass um 18:30 Uhr bildete sich eine beeindruckende Schlange vor der Halle. Fans jeden Alters, von langjährigen Anhängern bis hin zu Neulingen, warteten geduldig darauf, Teil dieses musikalischen Erlebnisses zu werden.
Im Foyer des Palladiums bot sich ein reichhaltiges Angebot an Merchandise-Artikeln. Die Nachfrage war so groß, dass das Sortiment während des Abends mehrfach aufgefüllt werden musste, um den Wünschen der Fans gerecht zu werden.
Pünktlich um 20 Uhr eröffnete die schwedische Heavy Metal Band GRAND MAGUS den Abend. Das Trio, bestehend aus Janne „JB“ Christofferson (Gitarre, Gesang), Mats „Fox“ Hedén Skinner (Bass) und Ludwig Witt (Schlagzeug), betrat die Bühne mit sichtlicher Freude. JB erinnerte das Publikum daran, dass ihr letzter Auftritt in Köln „Fucking eight years ago“ in der Essigfabrik stattfand, was tosenden Applaus hervorrief. Mit einem herzlichen „We are back“ und dem Versuch, auf Deutsch zu kommunizieren – „Wie geht es? Gut? Sehr gut?“ – gewann er sofort die Sympathien der Anwesenden.
GRAND MAGUS lieferten eine kraftvolle 45-minütige Performance ab, die das Publikum begeisterte. JB bezeichnete die Fans als „fucking great“ und die „loudest fucking maniacs“. Mit nur drei Musikern erzeugten sie ein beeindruckendes Klangbild. Der letzte Song, „Hammer Of The North“, wurde mit den Worten „dedicated to all of you“ angekündigt, und das Publikum sang lauthals im Chor mit.
- Jailhouse Rock (Elvis Presley Cover)
- I, The Jury
- Skybound
- Steel Versus Steel
- Ravens Guide Our Way
- Sunraven
- Untamed
- Like the Oar Strikes The Water
- Hammer Of The North
GRAND MAGUS
Nach einer Umbaupause, pünktlich um 21.15 Uhr, verdunkelte sich das Palladium, und das Warten hatte ein Ende. Die Schweden von OEPTH betraten unter tosendem Jubel die Bühne, während auf der riesigen Leinwand eine atmosphärische Collage aus düsteren, psychedelischen Bildern und Sequenzen gezeigt wurde. Als Intro erklang „Seven Bowls“ von APHRODITE’S CHILD, eine unheilvolle Klangkulisse, die die mystische Stimmung perfekt einleitete. Die Fans waren sofort gebannt – und als die ersten Töne des Openers „Ghost of Perdition“ erklangen, brach in der Menge ein regelrechter Sturm los.
Die fünfköpfige Band, bestehend aus Mikael Åkerfeldt (Gesang, Gitarre), Fredrik Åkesson (Lead-Gitarre), Martin Mendez (Bass), Waltteri Väyrynen (Schlagzeug) und Joakim Svalberg (Keyboards), bewies an diesem Abend einmal mehr ihre Ausnahmestellung in der Welt des Progressive Metal. Klanglich war der Sound glasklar – jedes Detail der virtuosen Gitarrenläufe, die düsteren Keyboardflächen und die donnernden Drums waren ausbalanciert.
Frontmann Mikael Åkerfeldt zeigte sich gewohnt humorvoll und interaktiv. Nach dem ersten Song begrüßte er das Publikum trocken mit den Worten: „Mein Hund ist dunkelblau“, was für lautes Gelächter sorgte. Mit einem schelmischen Grinsen fügte er hinzu: „Ich spreche schlechtes Deutsch“, bevor er wieder in die düstere Atmosphäre des Sets eintauchte. Zwischen den Songs plauderte er entspannt mit den Fans, sprach darüber, dass er kürzlich „Alcatraz“ geschaut habe und wie sehr er „german stuff“ möge. Er erzählte zudem, dass er in Köln einkaufen war, was für weitere Lacher sorgte.
Musikalisch zeigte sich OPETH in Höchstform. Songs wie das selten gespielte „The Night And the Silent Water“ aus dem 90er-Album „Morningrise“ ließen die Herzen der Fans höherschlagen. Åkerfeldt kündigte „Häxprocess“ mit den Worten an: „Nobody likes it, but we“. Doch das Publikum bewies das Gegenteil und ließ sich mitreißen.
Während der gesamten Show wechselten OPETH nahtlos zwischen harschen Death Metal Ausbrüchen und melancholisch-progressiven Passagen, ein Markenzeichen der Band. Besonders beeindruckend präsentierte sich „Deliverance“, das mit seinen komplexen Rhythmuswechseln und dem legendären, minutenlangen Outro für einen ekstatischen Abschluss sorgte.
Kurz vor dem letzten Song nahm sich Åkerfeldt Zeit, die Band vorzustellen – auf seine eigene, ironische Art: „Five guys, fucking bastards… It’s true“. Das Publikum feierte die Musiker begeistert, bevor sie mit „Sorceress“ und dem epischen Finale „Deliverance“ einen unvergesslichen Abschluss fanden.
Nach 1 Stunde und 45 Minuten endete die Show – ein Konzert, das einmal mehr bewies, warum OPETH eine der einzigartigsten und spannendsten Bands der Progressive-Metal-Szene ist. Die Fans verließen das Palladium in Ekstase, wissend, dass sie Zeugen eines außergewöhnlichen Auftritts wurden. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!
- Intro: Seven Bowls (APHRODITE’S CHILD
- §1
- Master’s Apprentices
- The Leper Affinity
- You Suffer (NAPALM DEATH Cover)
- §7
- Häxprocess
- In My Time of Need
- The Night and the Silent Water
- §3
- Ghost Of Perdition
- A Story Never Told
- Sorceress (Zugabe)
- Deliverance (Zugabe)