VACUOUS sind mir tatsächlich nicht komplett unbekannt, den Kollege Kai hatte vor etwas mehr als zwei Jahren die EP „Katabasis“ der Engländer besprochen und mir im Nachgang empfohlen (hier der Link zu seinem Review: klick!)
So richtig was hängen geblieben ist bei mir allerdings nicht viel, und nach den ersten Stücken auf „In His Blood“ kann ich zumindest von einer Weiterentwicklung sprechen.
Denn die Londoner haben massiv an Ihrem Songwriting gearbeitet. Der Einstieg mit Blastspeed und einem abgrundtiefem Geröchel ist nun nichts neues, allerdings schon mit dem zweiten Stück („Stress Positions“) wird die Erwartung in eine andere Richtung gelenkt. Schleppend, mit massiven Doom Anteilen erinnert das Ganze wesentlich mehr an AUTOPSY. Und wenn bei „Public Humiliation“ plötzlich richtig melodische Parts eingestreut werden, wird man als Zuhörer nochmal vor eine ganz andere Herausforderung gestellt.
Allerdings liegt für mich persönlich hier der Hase im Pfeffer. VACUOUS sind in diesen melodischen und schleppenden Parts so stark, dass die die schnellen Death Metal und Blastspeed Teile mehr und mehr negativ auffallen. Als Bespiel möchte ich hier den Song „Contraband“ anführen. Dieser beginnt langsam, baut eine bedrohliche Atmosphäre auf und bewegt sich auf dem Weg zum Refrain maximal im Midtempo Bereich. Nur um bei Minute 2 und 30 Sekunden in ein völlig unnötiges Geknüppel zu verfallen. Wenn man diese 15 Sekunden skippt fehlt meiner Meinung nach dem Stück absolut nichts, es klingt eigentlich noch viel besser.
Nun ja, VACUOUS wollen oder können nicht auf diese Anteile verzichten, und so zieht sich mein Kritikpunkt durch die ganze Scheibe. Auch der Sound ist ein wenig altbacken, soll aber wahrscheinlich mit in das Konzept passen, dass die Engländer sich auf die Wurzeln beziehen und dementsprechend ihre Songs auch so klingen sollen.
„In His Blood“ ist eine äußerst abwechslungsreiche Death Metal Scheibe von VACUOUS, die meiner Meinung nach den falschen Fokus hat. Würde die Band sich mehr auf die atmosphärischen Anteile konzentrieren, stünde uns hier ein echter Death/Doom Metal Hammer bevor. Die abgrundtiefen Vocals von Jo Chen passen richtig gut zu den alles niederwalzenden Klängen der Band, und in diesen langsamen Momenten hat die Band ihre beste Phasen.