Wenn man nach dem Artwork von „Engulfed In Pestilent Darkness“ geht, scheint es im viel gepriesene Garten Eden zappenduster zu sein. Entweder wurde die Stromrechnung nicht gezahlt, oder die Sicherung ist mal wieder rausgesprungen. Zumindest lässt die Aufmachung dieses geschwärzten Schlachtschiffes aus dem Land der Wikinger nichts gutes erahnen. Verstärkt wird die Vorahnung durch den passenden Albumtitel, der die unnachgiebige Dunkelheit beinhaltet.
Wenn man das Intro „In Purgatorial Depths“ aufmerksam verfolgt, dann fällt hier auf das entweder eine verlorene Seele zwölf Mal stirbt, jedenfalls klingen die Schreie sehr einheitlich. Oder es sind zwölf Seelen einmal gestorben, um im Fegefeuer ewige Qual zu erleiden. Instrumental untermalt breitet sich eine beklemmende Atmosphäre aus. Ohne große Vorwarnung packen die Dänen direkt die räudige Vollbedienung aus. Im ranzig niederschmetternden Mix aus Black und Death Metal wird vom Fleck weg krankhaft geröchelt, das jeder Asthmatiker seine helle Freude dran hätte. Um das ‚Schlachtzeug‘ von Dennis Strömberg muss einem beim zuhören schon Angst und Bange werden. Denn gefühlt zerlegt es sich unzählige Mal komplett von selbst.
Die wenig professionelle Aufnahmequalität passt allerdings wie die Faust aufs Auge. Sollte es bewusst so ausgewählt sein, dann bekennen sich TARDUS MORTEM zum extremen dänischen Underground. Wie ein Damoklesschwert grinst einen die hervorgehende Endzeitstimmung höhnisch an. Wortwörtlich suhlt sich das Quartett in ihrer Kakophonie und greift textlich sowohl die menschlichen als auch die göttlichen Gräueltaten in Form von apokalyptischen Prophezeiungen Jehovas auf. Dieses Langeisen ist keinesfalls ein Hinhörer für everbody’s Darling und hat seine Heimat in der rohen und unverfälschten äußerst geschwärzten Death Metal Ecke gefunden.
Ursprünglich wurde das Debüt „“Engulfed In Pestilent Darkness“ bereits vor zwei Jahren veröffentlicht. Die limitierten Kassettenausgabe war schnell vergriffen und nun haben Vinyl-Liebhaber die Möglichkeit die Neuauflage des mit krankhaften Melodien gespickte Debütalbum sich unter den Nagel zu reißen.