Russland ist nicht wirklich das klassische Herkunftsland für Metal-Bands, zumindest hört man recht wenig davon im Rest von Europa. Gehör wollen sich mit ihrem zweiten Album „Egothrone“ ab Ende April das Quartett von SLICE OF SORROW verschaffen. Insgesamt haben es zwölf Songs bei einer Gesamtspielzeit von respektablen 58 Minuten geschafft. SLICE OF SORROW wurde als ein Nebenprojekt von Roman Nemtsev (Gitarren, Gesang), einem der Mitglieder der Metal-Band INSTORM, gegründet und veröffentlichte im Jahr 2017 ihr Debüt-Album, getauft auf den Namen „Execution“. Stilistisch präsentieren uns die Russen melodischen Death Metal mit gutturalem Gesang. Auf „Egothrone“ bietet das Quartett dem Hörer allerdings nicht ausschließlich Songs, die sofort ins Ohr bzw. auf die Nackenmuskeln gehen, sie versetzten den Liedern immer wieder überraschende Elemente, ändern abrupt die Rhythmen, womit sich die Bewertung nach den ersten Durchgängen durchaus als schwierig gestaltet. Das durchaus gelungene Cover zeigt den Eingang eines Zirkuszeltes, so verwundert es nicht wirklich, dass eben solche Töne das Album beginnen lässt („Endless Carnival“). Bei „Cyber War“ hört man Anfangs einen Marsch von Menschen, ehe mittig im Song dann Flöten-Töne zu vernehmen sind. Den Anspiel-Tipp „1000 Nights“ durchziehen orientalische Klänge, mit „Fake Paradise“ servieren SLICE OF SORROW dem Hörer sogar eine Ballade. Weitere Tipps zum Probehören können mit „Sopor“, dem instrumental ruhigerem „Frozen Dreams“ und das abschließende „Glowing Dawn (Chernobyl’s Lullaby“) gegeben werden.
SLICE OF SORROW – EGOTHRONE

Fazit
Interessantes, teils anstrengendes Melodic Death Metal Album