Der Bandname LIFELESS scheint beliebt zu sein, so gab und gibt es locker acht Bands die unter diesem Banner firmieren. Wir haben es hier mit einer Band aus Mexiko zu tun. Um die Verwirrung klein zu halten: dies ist LIFELESS, die ursprünglich mal aus Léon stammten. Nicht zu verwechseln mit LIFELESS aus San Luis Potosi, ebenfalls Mexiko.
„Anhedonia“ ist nicht wirklich ein Stimmungsaufheller. Die Bezeichnung Ambient bzw. bzw Depressive Black Metal passt hier wir die Faust aufs Auge. Ein vierminütiges Intro mit dem Titel „Emp-ti-ness“, ein Outro, auch gut drei Minuten, mit dem Titel „Something Inside Me Dies“, da weiß man als Zuhörer schon dass hier alles andere als Frohsinn angesagt ist. Die Songs pendeln zwischen vier und 16 Minuten, wobei diese überlangen Monstren nur schwer zu ertragen sind. Das liegt weniger an die Musik, denn LIFELESS legen enormen Wert auf Atmosphäre, was ihnen durch die Bank hervorragend gelingt. Die Stücke bewegen sich im langsamen Tempo, im Hintergrund laufen schöne Backing Vocals und die Melodien wirken ausgearbeitet und akzentuiert. Bis hier hin ist alles gut. Dann setzt aber leider das Gekreische aka „Gesang“ ein, und ich habe als Zuhörer das Gefühl, dass da gerade eine zahnärztliche Wurzelbehandlung ohne jegliche Betäubung vorgenommen wird. Ein sehr hohes Geschrei, dass sich monoton durch nahezu alle Songs zieht und wirklich unangenehm ist. Ja, auch das gehört zu diesem (Sub-) Genre dazu, aber eine gewisse Abwechslung sollte möglich sein. Zweiter großer Minuspunkt ist die äußerst durchwachsene Produktion, um es mal wohlwollend auszudrücken. Hier und da gehen die Feinheiten im Soundmatsch einfach unter, was heutzutage und im Rahmen der technischen Möglichkeiten schon nicht mehr erklärbar ist. Warum strebe ich musikalische Feinheiten in einem Song wie seichte Klavier Untermalung an, wenn ich am Anschluss die Regler soweit runterreiße dass davon nichts mehr zu hören ist? Kann ich nicht verstehen.
So bleibt „Anhedonia“ von LIFELESS ein sehr zweischneidiges Schwert, was auf der einen Seite mit guter Atmosphären punkten kann, auf der anderen aber durch das nervtötende Geschrei und die schlechte Produktion viele Abzüge in der B-Note kassiert.
LIFELESS – ANHEDONIA
Fazit
Depressive Black Metal, der seinem Namen alle Ehren macht, und ziemlich lausig abgemischt wurde.