Dem ein oder anderen dürfte die bisher zwei Staffeln (a 6 Folgen) umfassende Serie „Irene Huss, Kripo Göteborg“ bekannt sein, die nach dem Vorbild der Romane der schwedischen Autorin Helene Tursten entstanden. Nun steht uns die erste Staffel einer weiteren Serie ins Haus, die den Titel „Huss – Verbrechen am Fjord“ trägt. Sie stellt keine weitere Staffel der ersten Serie dar, ist aber ein Ableger von jener, da hier die Hauptfigur Katharina Huss ist, die Tochter der Ermittlerin Irene Huss. Die ruhmreiche Polizistin Irene ist alles andere als dafür, dass Kati zum Polizeidienst geht, und natürlich auch deswegen geht die Tochter genau diesen Weg, und wird Polizeianwärterin. Doch Kati muss schnell merken, dass der Polizeialltag alles andere als einfach ist, und nicht alles weiß und schwarz ist, sondern eben viel mehr grau in allen Abstufungen. Neben den üblichen Querelen mit den Kollegen, und den Fällen an denen sie mitarbeiten muss, scheint es neben der polizeilichen Loyalität auch dunklere Geheimnisse im Dezernat zu geben. Doch wie weit geht Kati für ihre Polizeikarriere?
Erwartet habe ich von „Huss – Verbrechen am Fjord“ eher die typische nordische Krimikost, bekommen habe ich dann doch etwas anderes. Man hat natürlich auch hier Fälle, die gelöst werden müssen, diese sind aber nicht das eigentliche Anliegen der Serie. Vielmehr geht es darum einen recht realistischen Einblick in die Polizeiarbeit zu geben, dann aber eben auch mit allen Facetten die das so mit sich bringt. Am ehesten könnte man die Serie vom Grundgerüst her wohl mit „The Shield“ oder „The Wire“ vergleichen, die sich ja auch ausgiebig mit Themen wie realistischer Polizeialltag, Korruption, Loyalität, Gruppenzusammengehörigkeit und Vorgesetztenproblemen beschäftigt haben. An diese beiden Serien reicht „Huss – Verbrechen am Fjord“ für mich zwar nicht heran, aber die Serie ist eine gelungene Abwechslung zum üblichen Krimibrei. Wer hier spannende Fälle und geistreiche Ermittlungsarbeit erwartet, könnte etwas enttäuscht sein.