Das Jahr 2021 wird mit Sicherheit in der Biographie des internationalen Doom Acts CLOUDS einen festen Platz bekommen. Denn so langsam schließen sich die Reihen der Re-Releases ihrer ersten Werke. Nachdem „Doliu“, „Dor“ und „Dor II“ bereits frisch aufpoliert wurden, folgt mit „Departe“ die Nummer vier. Die Stimmung ähnelt dem Debüt „Doliu“, wo sich auf dem traurigen Sockel des atmosphärischen Death Doom Metal eine sentimentale Aura aufbaut. Die Mitglieder scheinen sich in dieser absolut trostlosen Gefühlsduselei heimisch zu fühlen und laben sich förmlich an ihr. Durch das beständige spielerische Kratzen an der Zehn-Minuten-Marke, verschaffen sich CLOUDS genug ergreifenden Raum, um ihrer gelebten Bitternis eine weitreichende Bühne zu verschaffen.
Am besten kommt die Anteilnahme zum Untergang bei „I Gave My Heart Away“ oder „In The Ocean Of My Tears, wo Natalie Koskinen (SHAPE OF DISPAIR) Pate stand, zur Entfaltung. Wie bei der britischen Funeral Doom Metal Band EYE OF SOLITUDE erklingen die begräbnis-erregenden Vocals von Frontmann Daniel Naegoes bei dem überwiegenden Teil des „Departe“ Materials, wo diese von langsamen, Gitarren und sehnsüchtigen Keyboardschichten begleitet werden. Wenn man von einem traurigen und ergreifenden Höhepunkt sprechen kann, dann trifft es mit dem dreizehn minütigen „In All This Dark“ den Sargnagel auf den Kopf. Dieser Song verfügt über einen annähernden Balladencharakter, der durch seine dunkle Eleganz Sehnsüchte weckt. CLOUDS erreichen hier streckenweise genau das, was sie wollen. Ihren düsteren Stempel auf unsere innerste Gefühlswelt aufdrücken.