Aus dem spanischen Baskenland stammt das Black Thrash Metal Quartett NUCLEAR REVENGE. Bei den ersten Tönen auf dem aktuellen zweiten Album „Dawn of the Primitive Age“ prallt man ohne großen Vorwarnung auf vorsinnflutartigen teutonischen Thrash Metal. Neben den Highspeedattacken wurde dreister weise aus der Black Metal Schublade eine ordentlich Portion entwendet. Und das Endergebnis erfüllt das vorherrschenden Klischee entsprechend zu einhundert Prozent. Nicht unwesentlich trägt der Plattentitel „Dawn Of The Primitive Age“ seinen schwerwiegenden Teil zu dem Kettensägeninferno mit bei. Wer bei den siebenunddreißig Minuten irgendwelche Balladen oder experimentelle Spielereien sucht ist an dieser Stelle völlig falsch gewickelt.
NUCLEAR REVENGE kennen nur eine Richtung und die liegt nicht im Rückspiegel. Wenn es mal eine Art Tempodrosslung gibt, wie zum Beispiel zu Beginn „Eyes Of Revelations“ stellt das eine äußerst kurzfristige Angelegenheit da. Ansonsten dominiert der Bleifuss. Dieses explosive Tankgemisch erinnert schwer an die germanischen Combos von NOCTURNAL, den frühen KREATOR bzw SODOM sowie den Amis von WITCHAVEN. Trotz dieser gradlinigen riffgetriebenen Geschwindigkeit, lässt sich eine gewisse Verbissenheit heraushören. Während das Debütalbum „Let the Tyrants Rise“ vor gut drei Jahren im damaligen Weihnachtstrubel nur eine mäßige Anerkennung gefunden hat, lassen die Jungs von NUCLEAR REVENGE wesentlich mehr Herzblut ins aktuelle Album einfließen. Was man nicht alles für den Erfolg tut und treffen im Kern auch den Spirit der 90’er.