NUNSLAUGHTER waren noch nie Freunde von langatmigen Song. Bei denen liegt bekanntlich in der Kürze die teuflische Würze. Das hat seit Mitte der Achtziger schon eine geschmiedete Tradition, wenn die Devil Metalisten zum unheiligen Tanz bitten. Die Jungs haben sich im Laufe der Zeit einen Kultstatus weltweit erarbeitet und dessen gebotenes Material wirkt wie ein guter Tropfen Wein, der mit den Jahren auch immer besser wird. Die Discographie der Band hat im laufe der Jahre die Ausmaße einer und gut sortieren Weinkarte aus dem riesigen Weindepots ihrer Kellergewölbe angenommen. Bereits im Februar diesen Jahres gab es mit der EP „Black Death Phantom“ das erste satanische Störfeuer aus dem Hause der Amis. Nun ergänzt das fünfte Album „Red is the Color of Ripping Death“ diese edle Sammlung hochprozentigen Hörgenusses. Ganze vierzehn Kompositionen versüßen, in etwas mehr als einer halben Stunde, die Zelebrierung des geschwärzten Mosts.
Schon der Einstieg mit „Murmur“ mach direkt klar das es ungeschliffenen reißerischen Death Metal, mit einigen BOLT THROWER Riffs, auf die Ohren gibt. Wie weiter oben schon geschrieben, sind NUNSLAUGHTER keine Freunde von langatmigen Songmaterial. Neben dem Auftakt reiht sich dieser Wutausbruch in kürzester Spielzeit jeweils unter zwei Minuten in „Broken And Alone“ unverschönt fort. Da hat sich eine Menge Druck auf dem Kessel angesammelt, der nun seinen Weg nach draußen findet. Nach diesem ersten Ausbruch klingt „To A Whore“ etwas gemäßigter, besticht aber weiterhin durch die zackige Spielweise. „Banished“ ist dagegen bedächtig schleppend. Hat aber die Wucht in Tüten gepachtet. Mit der puren Garstigkeit von Don of the Dead am Mikro kann NUNSLAUGHTER in allen Geschwindigkeitsklassen ihre eigene Note nicht verbergen. Das spricht für die pure Leidenschaft der Amis. Mit knappen vier Minuten kommt dann der Titeltrack um die Ecke. Dieser gefühlt längste Track des Albums verkörpert den Spirit des verstorbenen legendären Schlagzeugers Jim Sadist (RIP). Im Laufe der Spielzeit gelingt den Antichristen eine gute Balance zwischen ihren puren Wiedererkennungswert und einem wenig überdrehten Death Metal der alten Schule. Dies fünfte Sprachrohr besinnt sich dabei ohne großen Firlefanz auf den satanischen Kern. Wenn man es negativ bewertet, könnte man meinen das NUNSLAUGHTER sich nicht weiter entwickelt haben, doch genau dieser spielerische (Kirchen-) Abriss ist es, den die Band zu einer extremen Undergroundlegende gemacht hat. Wer NUNSLAUGHTER nicht kennt, hat bisher geilen Extrem-Metal verpennt.