Der Name Carl Hamilton dürfte nur eingefleischteren Filmfans ein Begriff sein. Doch in Schweden ist Hamilton das, was für uns James Bond ist, und die einstige Romanfigur von Autor Jan Guillou hat es bisher immerhin auf 12 Romanauftritte gebracht. Auch filmisch hat man sich der „Cop Rouge“-Reihe von Guillou mehrfach angenommen mit „Cop Rouge“ und „Der demokratische Terrorist“ mit Stellan Skarsgard als Hamilton, „Commander Hamilton“ mit Peter Stormare sowie den beiden Streifen „Agent Hamilton“ 1 und 2, bei denen Mikael Persbrandt die Rolle des Agenten Mimen durfte. Damit nicht genug, nun hat man sich mit der Serie „Hamilton – Undercover in Stockholm“ den Anfangszeiten des Carl Hamilton angenommen. Hamilton, hier gespielt von Jakob Oftebro, kehrt nach seiner Ausbildung bei den amerikanischen Navy S.E.A.L.s in sein Heimatland Schweden zurück. Eigentlich arbeitet er nun für die CIA, wird aber fluchs vom schwedischen Geheimdienst SAPÖ angeworben, da dort gerade eine Reihe schwerer Bombenanschläge und Cyberattacken das Land erschüttern. Nachdem ein Bombenattentat auf die Innenministerin gelingt, und diese verletzt überlebt, führt die Suche Hamilton durch die halbe Welt, und es scheinen auch andere Geheimdienste und Mächte in die Sache verwickelt zu sein.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich zwar die Vorlagen von Guillou bisher nicht kenne, aber die filmischen Auftritte von Hamilton bisher alle ziemlich gelungen waren. Agenten-Thriller der durchaus härteren Gangart mit markanten Darstellern, die man sich auch heute noch gut ansehen kann. Dementsprechend gespannt war ich nun auf „Hamilton – Undercover in Stockholm“, und ob die Figur auch in Serienform funktioniert. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Alle Zutaten die ein solches Format braucht sind drin, und die Serie ist recht zackig inszeniert! Geheimdienste, Irrungen und Wirrungen, länderübergreifende Verwicklungen, eine Prise Verschwörung, etwas Action. Letztere ist wohl dosiert, und für die Story schlicht dienlich, gemessen an den Hamilton Filmen hält man sich hier grafisch aber etwas mehr zurück. Die Darsteller fand ich passend gewählt, und Material für eine weitere Staffel sollte problemlos gegeben sein. Wer also neuen Stoff an der Agentenfront sucht, und bis zum neuen Bond noch etwas Futter braucht, der dürfte hier durchaus gut aufgehoben sein.