Die aktuellen Projekte ehemaliger Accept-Mitglieder sind ja mittlerweile kaum mehr zu zählen, doch kann man keinem am Ende die Qualität absprechen. So steht es natürlich auch K.K. Downing zu, sich wieder ins Rampenlicht zu bringen, denn sein Aus bei Judas Priest scheint er bis heute nicht überwunden zu haben.
Schon der Bandname KK’S PRIEST und die Verpflichtung von Ripper Tim Owens und dem ehemaligen Drummer Les Binks zeigen deutlich und bewusst, wie die musikalische Ausrichtung sein wird. Songtitel wie „Hail For The Priest“ oder „The Return Of The Sentinel“ lassen die Fans vor Freude jubeln, doch stellt sich die Frage, ob das alles gerechtfertigt ist? Ein klares Ja ist meine Antwort, denn „Sermons Of The Sinner“ ist ein hervorragendes Stück Musik und das hätte ich Downing auf dieser Qualitätsstufe nicht annähernd zugetraut. Nein, es ist kein „Firepower“ geworden, aber weit entfernt davon entfernt landet „Sermons Of The Sinner“ in der Endabrechnung nicht und braucht sich generell vor keiner Priest-Scheibe seit 1990 zu verstecken. Downing hat zahlreiche bockstarke Riffs am Start und der Ripper screamt immer noch auf ganz hohem Niveau. Nach meinem empfinden passt er so gut in diese Band, wie in keine andere und singt so ausdrucksstark wie schon lange nicht mehr. Mindestens die Hälfte der Nummern sind überragende Metal-Songs geworden. Das überlange Statement „Metal Through And Trough“ beinhaltet in acht Minuten alles, was ein langlebiger Song braucht, der auch in 20 Jahren noch relevant sein will. Der Titeltrack ist ein typischer Stampfer, wie wir ihn von zahlreichen Alben der 80er kennen und lieben. Der Opener „Hellfire Thunderbolt“ ist die logische Eröffnungs-Granate und wurde bereits millionenfach online angeklickt. Das epische „Return Of The Sentinel“ packt einen zum Schluss nochmals ganz heftig im Genick und dir wird klar, dass es von nun an zwei Versionen von Judas Priest gibt, wobei KK’S PRIEST dem Original ganz schön Konkurrenz machen könnten.