Die Schweden von Houston, die 2010 ihr erstes Lebenszeichen von sich gaben, sind den Melodic-Spezis unter euch eventuell bisher mit einer etwas kruden Veröffentlichungs-Praxis aufgefallen. So erschien das selbstbetilte Debüt nur ein Jahr nach Veröffentlichung als Re-Release bei einer anderen Plattenfirma (Spinefarm Records, 2011). Gleich das zweite Album, „Relaunch“, war dann schon eine Platte nur mit Coversongs. Nun, egal, jetzt melden sich die Nordländer mit „IV“ zurück und haben beim italienischen Massen-Label Frontiers eine neue Bleibe gefunden. Ur-Sänger Hank Erix (warum müssen sich einige Künstler eigentlich immer so alberne Nick-Namen ausdenken??) ist beim Quintett noch dabei, genauso Gitarrist Carl Hammar. „IV“ bietet letztendlich nicht mehr als recht seichten, keyboardlastigen Melodic Rock, der allerdings in diesem Fall auch keine großen Überraschungen parat hält. Fast nur im Midtempo behaftet und mit vielen Synthies, jedoch wenigstens auch mit ein paar ordentlichen Gitarren-Solos, trotzdem insgesamt ohne viel Mumm für Experimente oder Tempi-Wechsel behaftet. Nicht falsch verstehen, die Platte ist souverän produziert und ein gewisser Mitwipp-Faktor hier und da vorhanden, jedoch mir persönlich insgesamt einfach zu glatt beziehungsweise dröge. Ich könnte auch „nett“ dazu sagen. Auch bei den Texten geht es in den allermeisten Fällen nur um das Thema Liebe bzw. Beziehungen. Bezeichnend, dass der stärkste Song „She Is The Night“ gleich der Opener ist. Houston werden es auch mit „IV“ meiner Meinung nach weiter sehr schwer haben, sich im übervollen Melodic-Becken behaupten zu können. Da hilft natürlich auch ein Song wie „Heart Of A Warrior“ nicht weiter, der sowohl textlich wie musikalisch „Eye Of The Tiger“ von Survivor übelst nachäfft! Ich brauche sowas wirklich nicht, da gibt es weitaus stärkere Acts.
Houston-IV
Fazit
„Houston, wir haben ein Problem“