Über das spanische Label „Blood Fire Death“ kommen hierzulande neuerdings viele unbekannte Künstler aus dem iberischen Raum in die Läden, die man sonst kaum bis gar nicht wahrgenommen hätte. So konnte ich schon in den Genuss einiger Perlen kommen, mit SIROLL gibt es nun den nächsten spanischen Angriff aufs Trommelfell.
Mit „Doble o res“ bringt das Quintett die bereits dritte Langspielplatte raus, zuvor gab es mit „Mes llenya!“ (2015) und „Predica el mal“ (2012) zwei Vorgänger sowie eine EP 2013. Ohne auf die Vorgängeralben eingehen zu können, kann ich mich allerdings wenig für die Scheibe erwärmen. Woran das genau liegt, ist schwer zu ergründen. Eine gewisse Antipathie hat sicher schon beim Opener „Tu mateix“ begonnen, wo für anderthalb Minuten gefühlt ein Downbeat gespielt wird. Zwar kann man dem Fünfer in der Folge nicht vorwerfen, vieles zu probieren, erst recht was Tempovarianz angeht, doch letztlich bleibt alles irgendwo zu stumpf. Wenn dann noch Songs wie „Fatxes de Proximitat“ oder „A l’Aguait“ hinzukommen, die gerade mal um die 90 Sekunden Spielzeit aufweisen, bleibt das Spannungslevel doch irgendwo wenig emotional. Dagegen macht der Titelsong vieles richtig, hat er mit knapp fünf Minuten doch auch mal ordentlich Zeit für eine vernünftige Dramaturgie, er bleibt jedoch die traurige Ausnahme auf einem sehr bemühten, aber am Ende dann doch zu kantigen Album. Soundtechnisch kann man hingegen nicht klagen, wer will, kann sich beim Aufdrehen auch den Kitt aus der Brille drücken lassen.