Der schwedische Fünfer AEON meldet sich nach neun Jahren zurück. Das ist seit Bestehen die längste Pause, die die Band bisher eingelegt hat. Immerhin lieferten die Todesschützen in sieben Jahren satte vier Alben ab. Der Hauptgrund für diese längere Auszeit lag an der Suche nach dem passenden Schlagzeuger. Und schlussendlich fiel die Wahl auf den DARK FUNERAL Drummer Janne Jaloma. Das nun aktuell fünfte Album „God Ends Here“ stellt auch zusätzlich für den Bassisten Tony Östman (Ex-ZOPHRENIA) eine Prämiere da, obwohl er bereits seit 2013 für AEON aktiv ist. Gitarrist Daniel Dlimi, der 2013 die AEON-Gruppe verließ, kehrte 2019 in die Reihen der Band zurück. Nach dem diese Formation sich nun gefunden hat, lag der Fokus voll und ganz auf die Produktion von „God Ends Here“
Beachtliche sechzehn Tracks sind auf der Neuerscheinung gelandet, die überwiegend durch den Hauptsongwriter Sebastian Nilsson (Gitarrist) stammen. Das Augenmerk dabei sollte sich auf mehr episches Gefüge orientieren. Dies ist schwerpunktmäßig in den fünf instrumentalen Zwischenstationen der Fall und unter anderem bei dem Titeltrack und dem Opener „Liar’s Den“ zu finden. Zwischen dem ganzen Geknüppel schleichen sich immer wieder gut abgestimmte Solos, groovige Parts oder auch mal ein wenig Melodie mit ein. Das lockert es ungemein auf und lässt es nicht so schnell schal werden. Ungeachtet der skandinavischen Wurzeln erlegen die fünf Death Metaller in den fünfzig Minuten keine Elche, sondern wandeln auf amerikanischen Pfaden.
Besonders bei dem schleppenden Massaker „Let the Torturing Begin“ ist der CANNIBAL CORPSE Spirit zu erkennen. Auch „Church of Horror“ schlägt in die selbe blutige Kerbe und lässt sogar ein paar wüste Gesangsfetzen von Glen Benton (DEICIDE) durchblicken. Ein Grund für diese gewählten Stil dürften die gemeinsamen Touren mit den Kannibalen in den letzten Jahren gewesen sein. „God Ends Here“ ist eine grundsolide Neuerscheinung und spielerisch macht man den Jungs von AEON nichts vor. Allerdings fehlen hier die berüchtigten Ecken und Kanten. Ohne eigene Ideen ist diese Neuerscheinung ein Kandidat für das gepflegte Mittelmaß.