Über den Briten Alan Parsons brauche ich an dieser Stelle bestimmt nichts mehr groß zu erzählen. Mit seinem 2009 verstorbenen Partner Eric Woolfson gemeinsam als The Alan Parsons Project musizierender Keyboarder, Gitarrist, Produzent und Songwriter war er schließlich für unzählige Hits verantwortlich. Seit dem Ableben Woolfsons macht er bis heute jedoch eigenständig weiter Musik, wenn auch nicht mehr ganz so erfolgreich. Das letzte Album „The Secret“ erschien, nach 15 Jahren schöpferischer Pause, erst vor zwei Jahren. Aber live ist der inzwischen 73-Jährige Parsons fleißig und auf der ganzen Welt willkommen. Das zeigen die letzten Konzert-Konserven „Live In Madrid“ und „Live In Colombia“ (mit Orchester!) in Bild und Ton deutlich.
Jetzt erscheint ein weiterer Konzert-Mitschnitt, der im Mai 2019 in Utrecht/Niederlande mitgeschnitten wurde. Hier ging dabei alles etwas kleiner und intimer vonstatten, ich sage mal in etwa Stadthallen-Größe. Der Haupt-Protagonist agiert auf der Bühne eher im Hintergrund, sein Standort ist direkt neben dem Drummer. Ab und zu singt Alan Parsons aber noch selbst, ansonsten beschränkt er sich auf die Ansagen und Backgrounds. Lieber überlässt er offensichtlich die große Show seinen, allesamt hervorragenden, acht Mit-Musikern. Hier machen Gitarrist P.J. Olsson, Multi-Instrumentalist Todd Cooper (Saxophon, Flöten, Gitarren, Percussion u.a.) sowie Gast-Sänger Jordan Asher Huffman überaus gute Figuren. Jedoch singen alle Beteiligten im Chor mit, was einfach extrem harmonisch und bombastisch klingt. Die Gitarristen sorgen für einen recht rockigen Anstrich und dem Publikum werden alle Hits geboten, die sogar aufgrund der Masse teilweise in Medleys dargeboten werden müssen. In der Setlist befinden sich aber auch einige Prog-lastigere Titel wie „(The System Of) Dr. Tarr And Professor Fether“, „The Raven“ (beide vom Kult-Album „Tales Of Mystery And Imagination Of Edgar Allen Poe“) oder das 10-minütige Epos „Prime Time“. Die Stimung im Publikum kurz vor der pandemischen Auszeit ist sehr ausgelassen, was natürlich bei echten Gassenhauern wie „Damned If I Do“, „Don`t Answer Me“, „Games People Play“ oder „Eye In The Sky“ kein Wunder ist.
Die Show wird in verschiedenen Formaten angeboten, neben einer 2 CD/DVD-Box auch als eigenständige Blu-ray und sogar als 3-Vinyl-Version! Bild und Ton passen sich sich dem hohen Niveau der Show an, da gibt es insgesamt nichts zu meckern! Und mit dem nagelneuen Studio-Track „The Neverending Show“ als Abschluss auf der zweiten CD gibt es sogar noch einen Ausblick auf das im Frühjahr kommende neue Album. Dieses Lied finde ich persönlich jedoch etwas langweilig. Hier aber wie immer an dieser Stelle die Setlist der Show:
– One Note Symphony
– Damned If I Do
– Don`t Answer Me
– Time
– Breakdown/The Raven
– I Wouldn`t Wanna Be Like You
– Miracle
– Psychobabble
– Luciferama
– Don`t Let It Show
– I Robot
– Limelight
– Standing On Hihger Ground
– As Lights Fall
– I Can`t Get There From Here
– Prime Time
– Sirius/Eye In The Sky
– Old And Wise
– (The System Of) Dr. Tarr And Professor Fether
-Games People Play