Allen Blues-Spezis unter euch wird der Name Dion Francis DiMucci aka Dion ganz bestimmt ein Begriff sein. Mit seiner ersten Band (Dion And The Belmonts) macht der mittlerweile 82-Jährige (!!) Gitarrist und Sänger seit den 1950er Jahren Blues- und Country-Musik. Und obwohl sein Name italienisch klingt, wurde Dion in der New Yorker Bronx geboren. All seine Platten, die er seit 1959 unter den verschiedensten Namen, Gruppen und Projekten veröffentlicht hat bzw. an denen beteiligt war, kann ich ehrlich gesagt nicht zählen, es dürfte sich jedoch ganz bestimmt um eine dreistellige Zahl handeln! Nächstes Jahr wird mit „The Wanderer“ sogar am Broadway ein Musical ur-aufgeführt, das dem Leben und Wirken des Dion gewidmet ist!
Letztes Jahr veröffentlichte der immer noch recht fit wirkende Dion das Album „Blues With Friends“, bei dem es sich, wie der Titel schon sagt, um ein All Star-Album handelt. Das wurde auch in der Blues-Szene regelrecht abgefeiert, weshalb es jetzt, ein gutes Jahr später, vielleicht schon zu einer Fortsetzung dieses Konzepts kommt.
„Stomping Ground“ hat Dion das Album getauft, wobei einige wenige der Gäste des genannten Vorgängers auch hier wieder mit dabei sind, z.B. Joe Bonamassa oder Sonny Landreth. Bei dreizehn der vierzehn Songs handelt es sich um Eigenkompositionen, lediglich „Red House“ ist im Original von Jimi Hendrix, was ich erstaunlich finde, denn üblicherweise sind bei solchen Geschichten wesentlich mehr Coversongs vertreten. Allein dieser Umstand hat schon Beachtung verdient, aber die Gast-Star-Power, die Dion erneut auffährt ist schlichtweg als sensationell zu bezeichnen und zeigt deutlich, wie anerkannt Dion in der internationalen Rock-und Blues-Szene doch ist. Darunter sind auch Namen, die nur äußerst selten bei solchen All Star-Alben zu finden sind, wie Mark Knopfler, Bruce Springsteen, Eric Clapton oder Peter Frampton! Billy F Gibbons von ZZ Top, Patti Scialfa, Keb Mo oder Joe Menza sind weitere Musiker, die nach großer Musik klingen, oder? Dieser personellen Qualität passen sich die Songs auf „Stomping Ground“ nahtlos an, Dion und seine Freunde rocken und bluesen sich höchst abwechslungsreich durch die gut 66 Minuten und bringen dem geneigten Fan eine Menge Freude. Da ist keine Sekunde ein Durchhänger zu vernehmen oder gar ein Lied, was nach Füllmaterial klingt. Nein, hier wird nur allererste, zeitlose Blues (-Rock) Qualität geboten, dieAlbum bei jeder Gelegenheit gehört und genossen werden darf.