Die Region unter dem Sternbild des Großen Bären ist im allgemeinen als Arktis bekannt. Eine riesiges Gebiet das neben seinen Tundren in erster Linie aus den weltbekannten Eiswüsten besteht. Wer sich in diesen nördlichen Teil der Erde begibt, ist den starken Temperaturunterschieden, einem extremen Permafrost und heftigen Schneestürmen ausgesetzt. Werden diese Naturereignisse falsch eingeschätzt, kann jeder Trip der Letzte sein und Gevatter Frost bemächtigt sich seiner Seele. Trotzt man erfolgreich den eiskalten Urgewalten in diesen nördlichen Breitengraden, ist man sprichwörtlich mit allen Wassern gewaschen. Vor sieben Jahren haben sich drei Österreicher zusammengetan, um dieser Faszination aus Eis & Kälte ein musikalisches Gesicht zu verleihen und so wurden die ARCTIC SEA SURVIVORS geboren. Die erste instrumentale Reise folgte bereits 2018 auf ihrem post-metallischen Doom Schiff und wurde auf den Titel „Into Barren Lands“ getauft. Dabei erhielt das Kollektiv weitere tatkräftige Unterstützung von Survivor IV an der Gitarre.
Nachdem der erste Teil ihrer Soundvisionsexpedition erfolgreich abgeschlossen war, zieht es das Quartett zum zweiten Mal hoch in den Norden, um den kräftezehrenden Naturgewalten zu widerstehen. Eine knappe Stunde dauert dieses visuelle Unterfangen. „The Longest Dawn (The Souls Burn in Everlasting Fires)“ bietet erneut eine instrumentale Expedition, bei dem der Steuermann gesanglich nur spärlich zu Wort kommt. Mit dieser Veröffentlichung wird das letzte Kapitel einer Trilogie geschrieben, welche sich aus dem Debüt “Into Barren Lands” und “Inuktitut Tape” zusammensetzt. Dieser letzte und dritten Teil beschreibt die fiktive Reise eines Charakters, welches bei der ersten Expedition in den Weiten der Eiswüste verschollen ging und sich nun auf dem beschwerlichen Weg zurück in die Zivilisation befindet. Von den Polarlichtern geleitet stellt ihn dieser intensive Trip vor die Herausforderung seines Lebens. Die ARCTIC SEA SURVIVORS bedienen eine sehr ausgereifte Spielart, die mit ihren barsch schleppenden Doom-Sludge Riffs das eiskalte Polarmeer darstellt. Viele Abschnitte wirken entgegengesetzt leicht und verspielt, was symbolisch die virtuellen weißen Weiten der Arktis zeigt. Dabei schwankt die Stimmung in Wellen der Wehmut, ja fast schon trauriger Sentimentalität.