Nach den beiden EPs „Centuries Of Decadence“ (2016) und „Swarm“ (2018) kommt nun endlich der erste Longplayer der indischen Band GODLESS. Und wider Erwarten wurde kein Song der bisherigen Veröffentlichungen auf dem Langeisen erneut verwurstet.
Acht Songs (plus das instrumentale Zwischenspiel „Descent“) bei knapp 30 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Das Quartett aus Hyderabad kommt mit seinen Death/Thrash Metal Granaten zackig auf den Punkt. Umso erstaunlicher ist es, dass GODLESS erstaunlich progressiv zu Werke gehen. Mehrere Geschwindigkeitswechsel in einem Track sind keine Seltenheit, ebenso werden immer wieder mal unvermittelte Breaks oder auch Blastspeed Parts eingebaut. Abwechslung ist Trumpf, führt aber leider auch hier und da dazu, dass ein Song leicht überladen wirkt. Gerade der Start mit „Malevolent“ und „Visions“ empfinde ich als leicht sperrig, einen eher gradlinigen Song (soweit man das bezeichnen kann) wie „Fluxion“ wäre zum Einstieg taktisch vielleicht die sicherere Variante gewesen.
„States Of Chaos“ funktioniert immer dann richtig gut, wenn sich GODLESS an den eigenen roten Faden im Song halten. Wobei meine leichte Kritik nicht falsch verstanden werden sollte: musikalisch ist das alles sehr anspruchsvoll und die drei Herren an den Instrumenten sind Meister ihres Fachs. Aber der ein oder andere „Ausbruch“ inmitten eines Stückes erschient mir als zu viel.
GODLESS prügeln sich durch ihr Debüt mit allen Mitteln, und das ist für den eher anspruchsvollen Zuhörer eine absolute Genugtuung. Für den reinen Prügel Puristen könnte das aber ein wenig zu viel des Guten sein.
GODLESS – STATES OF CHAOS
Fazit
Harter Stoff mit viel Abwechslung!