CHRONOMANCY hatte ich nach dem ersten Song in die italienische Fantasy-Schublade gesteckt, denn „Dance Of The Vampires“ beinhaltet viele theatralische Elemente, die in ein metallisches Korsett eingebettet werden. Ganz falsch lag ich geografisch nicht, doch stammt die Band aus Griechenland und musiziert seit 2010 zusammen. Glücklicherweise ist der symphonische Epic Metal nicht kitschig und die Keyboards bleiben zumeist im Hintergrund. Der Sechser aus Thessaloniki wirft mich jetzt nicht um, aber ich mag Bands, denen man anhört, dass sie etwas aus Überzeugung tun und das nehme ich CHRONOMANCY zu jeder Sekunde ab. Chris A.D. Paschalidis fehlt es hinter dem Mikro etwas an Aussagekraft und auch die Soli sind eher von ordentlichem Charakter, denn von überragendem, doch am Ende sind Nummern wie „Pilgrims In A Foreign Land“ oder das getragene „The Hunting Song“ gut hörbar und „Shadows In Atlantis“ könnte in gewissen Stunden durchaus noch einmal den Weg in meine Anlage finden. Im Endeffekt muss sich die Band dahingehend noch steigern, ihre Songs insgesamt noch ein Stück weit spannender und atmosphärischer zu gestalten, was das Genre in ihrer Spitze einfach verlangt. Der abschließende Titelsong ist dafür ein gutes Beispiel. Hier stimmen die Ansätze, gewisse Sequenzen laufen gut rein, aber insgesamt passen die Puzzleteile der Nummer nicht immer stimmig zusammen und wirken am Ende etwas konstruiert, wie auch das Drumming, wenn ihr wisst, was ich meine. Trotz allem bewegt sich „Shadows In Atlantis“ über dem Durchschnitt und darf gerne mal gecheckt werden.
CHRONOMANCY – Shadows Of Atlantis
Fazit
Die Griechen spielen einen ordentlichen Epic Metal, dessen symphonische Schlagseite erträglich ist.