Ein großer Teil der Bewohner Australiens kann sich heute auf Vorfahren berufen, die das Vereinigte Königreich verlassen mussten, weil sie der britischen Krone als, sagen wir es mal so, unangepasst erschienen. Und so sammelte sich am anderen Ende der Welt ein ziemlich wilder und ungezügelter Haufen. Womit wir bei REAPER wären.
Mit „Viridian Inferno“ haut uns das Quartett ein Debüt um die Ohren, das herrlich rumpelnd zumindest mal keine Gefangenen macht. Man beruft sich unter anderem auf CELTIC FROST, VENOM und DISCHARGE. Klingt schlüssig, nicht nur, wenn man sich gelegentliche „Ughs“ vor Ohren hält. Die donnernden Drums rumpeln herrlich durch die Gehörgänge und die Riffs rotzen euch nur so um die Ohren. Hinzu kommt ein kraftvoll kehliger Gesang und ein treibender Bass. Das klingt schon seit 40 Jahren so, ist aber auch immer wieder geil. Im vorliegenden Fall reicht die Substanz sogar dazu ab und an auch einmal das Tempo weg zu nehmen und sich in tiefschwarz dräuender Bedrohlichkeit zu ergehen. So erinnert der Opener „Shadow Of The Crucifix“ eingangs sogar an BLACK SABBATH. Also: What is this that stands before me? Eine weitere Rumpelkapelle auf jeden Fall, aber eine mit mehr als ausreichend Talent und Hingabe, um schon jetzt mehr als ein Versprechen für die Zukunft zu sein. Noch mehr Rotz, ein etwas knackigeres Songwriting und den REAPER wird keiner mehr stoppen können. Mit „Satanic Panic“ zeigen die vier nämlich schon mal, wie hoch sie die Latte legen können.