„Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen. Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben.“ Tom Angelripper
40 Jahre SODOM, 40 Jahre unbarmherziger Thrash Metal ‚Made in Germany‘. Was 1982 in Gelsenkirchen-Buer entstanden ist, hat auch vier komplette Dekaden später nichts an Authentizität und Urwüchsigkeit verloren. Nach wie vor zählen Tom Angelripper und seine Mannen zur Speerspitze einer Musikrichtung, die ihre Energie aus purer Entschlossenheit, Kompromisslosigkeit und Unbeugsamkeit zieht. Zudem schaffen es SODOM immer wieder, ihre Fans in aller Welt zu überraschen.
Das gelingt ihnen besonders mit ‚40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom‘, einem mehr als nur würdigen Anniversary-Album, das – in unterschiedlichen Formaten – die bisherige Bandgeschichte auf ungewöhnliche und höchst ambitionierte Art zusammenfasst. „Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen“, erklärt Tom. „Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben.“
Die CD und auch die vinyle Doppel-LP mit ihrem martialischen Cover-Artwork aus der Feder von Eliran Kantor (u.a. Kreator, Testament, Gwar) umfassen 17 Tracks, allesamt von der aktuellen SODOM-Besetzung neu eingespielt zu der auch Frank Blackfire (Gitarre), Yorck Segatz (Gitarre) und Toni Merkel (Drums) gehören.
Tom: „Wir covern die Songs eins zu eins, sprich: in exakt der gleichen Tonart und mit den Originaltexten. Natürlich sind wir heute bessere Musiker als damals, deswegen klingen die neuen Versionen tighter und aktueller. Aber die Arrangements der Songs wurden bewusst nicht verändert.“ Glanzstück der neuen Scheibe ist natürlich das reichhaltig bestückte Box-Set, inklusive einer zusätzlichen 4-Track-EP (Artwork: Koloss-Skateboards-Grafiker Sebastian Feld aka. Besil Wrathbone), u.a. mit dem brandneuen Song ‚1982‘ (zugleich die erste Single/Video, VÖ.: 12. August 2022), in dem Tom die Anfänge Revue passieren lässt: „Anfangs wollten wir einfach nur eine Band sein, die Musik war fast zweitrangig. Wir waren gegen alles und jeden, wollten schocken, und je mehr uns die Leute hassten, umso motivierter waren wir. Niemand hätte damit gerechnet, dass wir 40 Jahre später immer noch leben und weiterhin aktiv sind. Diese 40 Jahre sind zwar unfassbar schnell vergangen, aber wir blicken weiterhin nach vorne.“
Kernstück des Box-Sets ist neben der CD und einer andersfarbigen Doppel-LP mit sämtlichen Songs ein großformatiges Hardcover-Buch mit einer spannenden Einleitung Toms zu den Anfängen 1982. Zudem wird hier auf jeweils zwei vollen Seiten jedes bisherige Album inklusive seines originalen Artworks und allen Produktionsinfos gewürdigt. Zu den Highlights des Buchs gehören auch zahlreiche Fan-Statements, zu denen Sodom im vergangenen Jahr aufgerufen und um Anekdoten und Erinnerungen gebeten hatten.
SODOM – „40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom“
Steamhammer / SPV
VÖ: 28.10.2022
Tom: „Wir haben die Fankultur schon immer besonders gepflegt. Deshalb existiert auch eine Reihe von Fotos, auf denen sich unsere Anhänger mit uns haben fotografieren lassen.“ Sein Sahnehäubchen bekommt das Box-Set durch eine Audio-Kassette (!) mit allen Songs der CD/LP plus eines exklusiven Bonustracks, nämlich der neu aufgenommenen Version von ‚Equinox‘, im Original auf dem 1986er Album ‚Obsessed By Cruelty‘ zu finden. Tom erinnert sich: „Als wir vor 40 Jahren anfingen, wussten wir zuerst nicht einmal, wer welches Instrument spielen soll. Für mich blieb schließlich der Bass übrig. Geprobt wurde in der Aula einer Realschule, später im Keller eines Einfamilienhauses, das den Eltern eines Kumpels gehörte. Wir standen voll unter Strom, überall erlebte man den absoluten Aufbruch.“
Die Festivitäten der Band zum 40-jährigen Jubiläum setzen sich im kommenden Herbst auch in den Konzerten fort. „Wir werden nicht nur die Sodom-Klassiker spielen, sondern auch Fan Wünsche berücksichtigen. Wir starten einen Aufruf, welche Songs, die wir selten oder noch nie live im Programm hatten, die Fans hören wollen.“ Genauso kennt man Sodom: Fan-nah, ideenreich, tatendurstig und immer mit dem Blick zielsicher nach vorne gerichtet. Tom: „Wenn man ein Resümee der zurückliegenden vier Dekaden ziehen möchte, dann kann es nur lauten: 40 Jahre sind vorüber, aber wir sind immer noch da!“