Jetzt, wo die Sommertage ihre Wirkung von Tag zu Tag verlieren und der Herbst seine Krallen ausstreckt, hält die düstere Zeit permanent Einzug. Was kann es besseres geben, als einen passenden Soundtrack auf den Plattenteller zu packen und dem Altweibersommer genüsslich den Stinkefinger entgegen zu strecken. Mit neuem Hörspaß bewaffnet wird es in den kommenden Monaten dafür genügend Möglichkeiten geben sich genüsslich auszutoben. Für die Nachsaison sind epischen Parts zu empfehlen, welche sich in einem rasenden Melodiekonstrukt des geschwärzten Death Metal eingearbeitet wurden. Stellvertretend dafür kommt hier das fünfte Album „Fourth Reign Over Opacities And Beyond“ von ACOD ins Spiel. Wer das melodische Black’n’Death Quartett aus der südfranzösischen Hafenstadt Marseille bislang in ihrer sechzehnjährigen Historie verfolgt hat, wird attestieren, das die Band einen Hang zu einer theatralisch visierten Raserei hat.
Was in elf Akten mit „The Divine Triumph“ vor vier Jahren mit Fanfaren und raumergreifenden Chören an Fahrt aufgenommen hat, wird nahtlos auf „Fourth Reign Over Opacities And Beyond“ fortgesetzt. Dabei enthüllt ACOD eine Saga über eine dramatische Reise einer ungewöhnlichen Seele in den Abgrund. Ohne jegliches Selbstbewustsein ist der Glauben an Menschen und Götter und an sich selbst längst verloren. Sich seinen eigenen Ängsten in Form von Schimären stellen. Versuchen zu verstehen, was dieses gequälte Leben nach dem Tod ist, als starke Ähnlichkeit mit unserem gegenwärtigen Leben. Aber alles geschieht aus einem bestimmten Grund und die Enthüllung könnte am Ende seines Weges erfolgen…
Drastisch klingenden Worte, die auf den Punkt gebracht sich mit den menschlichen Urängsten intensiv auseinandersetzen. Eingehüllt in ein finsteres aber sauberes Soundkorsett, welches durchsetzt von prächtigen Melodien, grandioser Stimmung und mitreißenden Songaufbau ist. Eine sehr ausgewogene Mischung aus epischen Abschnitten, die sich gleichmäßig auf die zehn Tracks verteilen und so auf einem durchgängig hohen Level verweilen. Genrebrüder im Geiste stehen hier Bands wie Septicflesh, Rotting Christ oder Nightfall Pate. Wer einen Hang zu den genannten Bands hat, den wird die fesselnde Dynamik von ACOD sehr schnell packen und nicht mehr loslassen.