Seit William Peter Blatty die Kinolandschaft 1973 mit seinem Horrorfilm „Der Exorzist“ schockte, sind nun fast 50 Jahre vergangen. In dieser Zeit zog Blattys unverhohlener Klassiker zwei Fortsetzungen und eine TV-Serie nach sich, aber natürlich auch unzählige Streifen, die sich mit dem Thema der Teufelsaustreibung befassten. Qualitativ mal mehr, mal weniger gut, in jedem Fall konnte keiner der Filme die Qualität des Originals erreichen. Nun schickt sich der mexikanische Regisseur Alejandro Hidalgo mit seinem zweiten Spielfilm „The Exorcism of God“ an dies zu ändern, aber schafft er das denn? 2003 will der junge amerikanische Priester Peter Williams in Mexico einer Besessenen einen Dämon austreiben. Sein Vorgesetzter Pater Lewis verbietet ihm dies zwar, aber Peter schlägt das in den Wind, und macht sich ans Werk. Viele Jahre später arbeitet Peter hingebungsvoll in einer kleinen Gemeinde, in der sich rätselhafte Todesfälle unter Kindern häufen. Anscheinend ist ein bösartiger Dämon dafür verantwortlich, der sich in einer Frau im Gefängnis eingenistet hat. Pater Williams will diesen austreiben, und ruft seinen alten Mentor aus dem Vatikan zu Hilfe. Zusammen treten sie gegen das Böse an, und Peter muss sich wohl oder übel seiner Vergangenheit stellen…
Prinzipiell also, wie bei allen anderen Filmen dieser Thematik, keine bahnbrechende Story. Aber mal ehrlich, wer braucht die bei sowas denn auch? Hidalgo bedient sich in seinem „The Exorcism of God“ ganz frei und offen an Bestandteilen von Blattys „Exorzist“, inklusive dem damaligen Postermotiv, was er in seinem Film in einer Szene einwebt. Das empfand ich auch nicht als schlimm, vielleicht schon eher als Huldigung an den Meister. Die Besetzung ist ordentlich ausgefallen, Will Beinbrink macht seine Sache als Peter nicht schlecht, gut fand ich Joseph Marcell („Prinz von Bel Air“) als seinen Mentor, der auch etwas Witz in die Sache bringt. Einige Jump-Scares fielen eher negativer ins Gewicht, da es diese so nicht gebraucht hätte. Die Effekte selbst sind aber auf gutem Niveau, und der Film schafft es auch Atmosphäre aufzubauen. Sicherlich erfindet „The Exorcism of God“ das Genre keineswegs neu, was bleibt ist aber ein durchaus ansehbarer Vertreter mit einem gelungenen Schluss. Fans der gepflegten Teufelsaustreibung dürfen sich also wiedermal vor dem TV-Schirm klemmen, und den bösen Dämonen bei ihrem Werk zusehen. Die Blu-ray selbst bietet eine gute Bild- und Tonqualität, als Bonus gibt es Deleted Scenes und die üblichen Trailer.