2018 schlossen sich der kanadische Sänger und Bassist NEIL MERRYWEATHER und der schwedische Gitarrist JANNE STARK zusammen, um unter dem Projekt-Namen MERRYWEATHER STARK das Allbum „Carved In Rock“ aufzunehmen. Dieses war im klassischen Hardrock der 70er Jahre verwurzelt und kam bei der breiten Hörerschaft sowie den Kritikern überaus gut an. Ein Grund dafür war, dass nicht wenige überrascht waren, dass der Schwede eigentlich bisher im AOR auffällig wurde und dem man ein derart grundsolides, hart rockendes Werk sowohl beim Songwriting als auch beim Klampfen nicht zugetraut hat. Ein weiterer Grund war die Reibeisen-Stimme Merryweathers, der hierzulande bis dato noch nicht so bekannt war, obwohl er zuvor schon mit Größen wie u.v.a. Billy Joel, Lita Ford oder Steve Miller gearbeitet hat. Deshalb kam es 2020 auch zu einer zweiten, gleichgelagerten Zusammenarbeit mit dem Titel „Rock Solid“.
Im gleichen Jahr reiste Janne jedenfalls in die USA, um mit Neil schon das dritte Album vorzubereiten. Bei einer Studio-Besichtigung lernten sie Drummer JOHN WACKERMAN kennen, wobei die Chemie zwischen den Dreien sofort stimmte. Kurzentschlossen enterten sie das Studio und spielten innerhalb von drei Tagen das Gros von „Cosmic Affect“ ein, wobei allein sieben Lieder auf alten Ideen von Neil und Janne beruhten. Drei weitere Songs entstanden spontan beim Jammen, wobei Janne sich eine alte Les Paul vom Studiobesitzer leihen musste, denn er hatte keine eigene dabei…so besagt es jedenfalls das Info-Schreiben. Eine schöne Geschichte allemal, egal ob wahr oder nicht. Fakt ist jedenfalls, dass die Kult-Klampfe hervorragend zum Sound der Scheibe passt, denn die ist genau wie der Vorgänger im Blues orientierten Hardrock der 70er verwurzelt. Allerdings wird es keine weitere Platte in dieser Konstellation geben, denn NEIL MERRYWEATHER verstarb leider im März diesen Jahres im Alter von 76 Jahren an einem Gehirntumor (R.I.P.).
Ein Grund mehr, „Cosmic Affect“ zu genießen, denn die Stimme des verstorbenen Sängers passt ganz vorzüglich zu den erdigen, traditionellen und staubtrockenen Hardrock-Songs. Kernige Riffs, feine Solos, eingängige Melodien, eine gut abgehangene Härte und ein erfahrenes Songwriting sorgen dafür, dass Fans der genannten Epoche und Gruppen wie Bad Company, ZZ Top oder auch Great White vor Freude mit den Ohren wackeln werden. Einzelne Lieder hier hervorzuheben macht aus meiner Sicht wenig Sinn, denn alle 10 Stücke können auf ganzer Linie überzeugen! Wer die beiden ersten Scheiben (noch ohne Wackerman) nicht kennt, wird das nach diesem Album ganz bestimmt nachholen.