EMPIRE DROWNS – Nothing

Artist

Empire Drowns

Albumtitel

Nothing

Genre

Doom / Gothic Metal

EMPIRE DROWNS ist eine fünfköpfige Bands aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Das Gründungsjahr dieses düsteren Untergangsunternehmens liegt rund elf Jahre zurück. Anhand der Discographie ist bislang nur die EP „Bridges“ aus dem Jahr 2013 erschienen. So gesehen kann diese erste Viertrack-Veröffentlichung mit etwas Wohlwollen als Debüt eingeordnet werden. Ansonsten herrschte bislang eiserne Funkstille, was die Beschaffung von neuem Songmaterial betrifft. Anscheinend gab es in letzter Zeit eine göttliche Fügung bei der Band, so das die fünf Dänen sich dazu entschlossen haben, doch endlich ein komplettes Album zu fabrizieren. Was lange wehrt wird endlich gut… oder doch etwa nicht ?

Zumindest schicken EMPIRE DROWNS sich an, mit ihrer Mischung aus dunklem Gothic Rock einen Sound nahe den frühen Neunzigern zu kreieren. Zur passenden Umsetzung wurde das erschaffene Konzept zusätzlich mit Elementen aus dem Death und Doom aufgeladen. Bei der angestrebten Dunkelheit kommen die melodische Gitarrenarbeit zum Einsatz und bilden gleichermaßen die tragenden Säulen, wie die zu hörenden energiegeladenen Keyboards. Dabei fiel die Wahl der Produktionsstätte zu „Nothing“ auf die The Academy Studio in Großbritannien. Dieser Ort dürfte den Anhängern von MY DYING BRIDE bestens bekannt sein. Hier wurden neben den Gothic Doom Klassiker wie „The Angel and the Dark River“ (’95) & „Like Gods In The Sun“ (’96) noch eine Handvoll weitere Alben produziert.

Die Wahl der optische Definition von „Nothing“ fiel sehr klassisch aus. Baufällige überdimensionale Fensterbogen, die in einem alten verlassenen Gebäudeauszug zu sehen sind. Der beherrschende Grauton verleiht diesem Bild eine Trostlosigkeit und impliziert dabei das Gefühl der Verlassenheit. Die zusammengetragenen Kompositionen erreichen mit knapp einer halben Stunde ein durchschnittliches Niveau. Ausgestattet mit einem Trauerflor umgarnt einen dieser herbstliche Soundtrack direkt mit „Purity“. Eine energiegeladenen Gothic Nummer, die mit seiner melodisch gehaltenen Spielereien zu gefallen weis. Hier passt die Abstimmung zwischen den rauen Vocals von Michael H. Andersen und den death-doomigem Gitarrenparts von Thomas Birk. Neben dem Instrumentalen Einstieg „I Am“ sorgt EMPIRE DROWNS somit für einen passablen Beginn ihres Debüts.

Diesen eingeschlagenen Level das gesamte Album über aufrecht zu halten, ist in der Regel eine Kunst für sich. Das Quintett versucht sich nachfolgend mit dem siebeneinhalb Minüter „Anathesia“ Grundlegend wird ganz im Sinne des bedienten Genre an der Temposchraube gedreht und folgerichtig geht es etwas schwermütiger zur Sache. Dabei entlassen die fünf Dänen entgegen der Vermutung des narkosehaltigen Titels den Hörer nicht in das Reich der Träume. Dafür bieten die atmosphärischen Klänge einfach zu viel intensive Rhythmussektionen auf. Der Titeltrack spielt sich wieder rum das fast schon lieblich klingenden Riffing in den Vordergrund, welches mit dem Old School Charme des Gothic-Doom gesegnet worden ist. Dabei bleiben einem die auffälligen Piano-Lead im Gehörgang kleben. Mit „Gone“ ist es Zeit für den letzten richtigen Track auf dem ersten Album. Der längste Song wiegt ohne großartige Neuerungen gegenüber den vorherigen Material auf. Sicher ein beständiges Kraftpaket wie es in der Musikgeschichte bereits des Öfteren geschrieben wurde, doch es fehlt das gewisse Sahnehäubchen.

Wenn man bedenkt, das EMPIRE DROWNS aus fünf erfahrenen Musikern besteht und Diese knapp neun Jahre Zeit hatten ein erstes großartiges Werk zu schaffen, dann bleibt „Nothing“ doch hinter den gesteckten Erwartungen zurück. Sicher verfügt das Debüt über eine Reihe beständiger Errungenschaften, die soweit auch gut umgesetzt wurden. Oft zieht man an verschiedenen Stellen ungewollt die berüchtigten Parallelen zu den großen Bands des jeweiligen Genre. In diesem Fall kommen PARADISE LOST oder mit einigen Abstrichen ANATHEMA einem in den Sinn. Während die anderthalb minütige Einleitung „I Am“ noch einen gewissen Spannungsbogen aufbaut, klingt das Outro „Loved“ ziemlich fehl am Platze. Neben diesem Manko sind zusätzlich einige Songausklänge wie u.a. „Anathesia“ sehr abrupt beendet worden. Da hätte die Band ein wesentlich größeres Augenmerk drauf legen sollen & den jeweiligen Songs die Chance zu geben bis zum Schluss die passende Ausgangstür zu finden.  Es bleibt für die Zukunft abzuwarten, ob das nächste EMPIRE DROWNS wieder so lange braucht bis es veröffentlicht wird.

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Infos

Release

11.11.2022

Laufzeit

28:43 Minuten

Label

UPRISING! Records

Fazit
"Nothing" bietet solide Gothic Doom Kost, mit einigen Schwachstellen !!
9
von 15
Solide
.