Momentan hab ich`s ja mit Bands aus Spanien, wie ihr kürzlich eine Rezi über die IMPOSTORES von mir lesen konntet. In vielerlei Hinsicht lässt sich genannte Band auch mit CIRCE vergleichen, denn beide haben die Geige als 2. Haupt-Instrument neben der Gitarre im Sound integriert. Außerdem sind beide bei der gleichen Plattenfirma.
Ok, bei CIRCE handelt es sich um Neulinge, die mit „Odisea“ ihr Debüt rausbringen. Auch ist der Härtegrad beim Quintett aus Valdepeñas, das zwar eine Geigerin in ihren Reihen, jedoch einen Sänger hat, nicht ganz so hoch wie bei den IMPOSTORES. Dafür legt die Gruppe mehr Wert auf den Folk-Anteil in der sehr eingängigen Musik, bei der es auch mal balladesk zugehen darf. Nach einem instrumentalen Intro geht es mit „Centinela“ zwar recht rockig los, doch kommen danach vermehrt Keyboards zum Einsatz. Zudem bekommt die Geige auch durch ein schönes Instrumental wie „In Memoriam“ eine viel größere Spielwiese. Aber in Spanisch wird in beiden Gruppen gesungen! CIRCE bezeichnen ihren Stil selbst als Rock Folk, was ich ziemlich treffend finde. Das ist einfach Musik, die ich mir im Sommer auf der Terasse beim Tapas-Essen mit Freunden sehr gut vorstellen kann, denn aggressiv oder düster hört sich hier nichts an. Dazu der warme Klang der Geige, einschmeichelnde Melodien und nicht zuletzt die weiche, angenehme Stimme des Sängers. Ab und an gibt es gefühlvolle und lange Gitarren-Solos, wie z.B. bei der tollen Ballade „Dime Por Qué“. Und obwohl mir diese Platte insgesamt recht gut gefällt, wage ich auch hier zu bezweifeln, dass dieser Gruppe in Deutschland ein größerer Erfolg beschieden sein wird. Wer aber auf spanisch-sprachige (Rock-) Musik außerhalb der bekannten Sommer-Pop-Fraktion steht und der Geige nicht abgeneigt ist, der darf auch hier gerne reinhören. Mit „Vuela Vuela“ haben die Spanier übrigens einen Coversong vom 80er Hit „Voyage Voyage“ (Desireless) im Repertoire! Nur die Soundqualität ist wie oben angedeutet nicht die Allerbeste, da fehlt Tiefe und Wumms!