Vargsheim – In the Tower of Ivory

binary comment

Artist

Vargsheim

Albumtitel

In the Tower of Ivory

Genre

Black Metal / Black ’n‘ Roll

Die bayrischen Black ’n‘ Roll Grenadiere VARGSHEIM präsentieren ihren fünften vertonten Ausflug, in dem es erneut um die Unsterblichkeit, den Emotion, sowie der Natur geht. Das diese Veröffentlichung mit dem englischsprachigen Titel „In the Tower of Ivory“ versehen wurde, ist dann doch ein wenig überraschend. Bislang galt das Trio als Verfechter des deutschsprachigen Black Metal, denn auch die Texte der bisherigen Veröffentlichungen waren alle in deutsch verfasst worden. Somit hat VARGSHEIM jetzt den Schritt gewagt immerhin fünf der insgesamt acht Tracks in englischen Lyrics zu verfassen und auf diese Weise ein neues Gebiet zu erschließen. Das aufgebaute Soundgerüst klingt in erster Linie als gereifte Düsternis, die durch schon sehr tiefgestimmt Gitarren die nötigen Vibes beisteuern. Oft wird dabei auf passend verzerrte Riffs gesetzt, die einen den Rock on Top nährbringt. Das hier mit den Gebrüder Kaelt (Vocals / Gitarre) und Harvst (Vocals / Bass) zweidrittel der Band am Mikro unterwegs sind, bringt mit deren überwiegenden  Keifeinlagen eine zusätzliche Würze ins Spiel.

Mit dem Titeltrack „In the Tower of Ivory“ bewegen sich die drei dunklen Zeitgenossen in Gefilden der schwedischen Death Gothics TRIBULATION. Ein schönes raumfüllendes Midtempovergnügen, was durch die Boxen kriecht und entwickelt sich zu einem der Hinhörer der aktuellen Veröffentlichung. „Schlüssel Zum Selbst“ wühlt sich einmal durch die verschiedenen spielerischen Ebenen. Das reicht von rasenden Einschlägen bis hin zur nachdenklichen gar melancholischen Offenbarung. VARGSHEIM zeigt bereits zu diesem frühen Zeitpunkt, das ihr variables Konzept greift. Sehr eingängig baut sich die niederdrückenden „Waves Against Walls“ oder „Reliquien“ auf. Fast schon gemächlich treibt der entfesselte Lavestrom vorwärts und hinterlässt dabei eine tiefe bleibende Furche.

Neben den emotionalen Angriffen, wird eine sehr feiner und rockiger Schwarzlack versprüht, der in den Hörgängen sich gnadenlos niederschlägt und als zusätzliche Hautschicht trocknet. Es bleibt festzustellen, das diese Produktion nie schleppend oder gar zwanghaft um die Ecke kommt. Zu guter Letzt spielen VARGSHEIM bei ihrem letzten Doppelpack „The Third Eye“ und „Wiedergänger“ ihr aufbewahrtes Ass im Ärmel aus. Bei diesem Doppelpack kommt eine selbstgebauten Violine zum Einsatz und hat den Überraschungsmoment für sich gepachtet. Ein sehr raffinierter Schachzug, der diese sehr hörenswerte Reise als gelungen abschließt. Insgesamt sind die acht Tracks gut aufeinander abgestimmt und zeigen die spielerische Reife, die sich im Laufe der letzten Jahre angesammelt hat.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Infos

Release

09.12.2022

Laufzeit

49:23 Minuten

Label

The Crawling Chaos Records

Fazit
"In the Tower of Ivory" ist eine vielschichtiger und authentischer Trip ins Dunkel. Hörenswert !! 
12
von 15
Edelstahl
.