Andy Brings ist ein Besessener! Der ehemalige Thrash Metal Musiker bei Sodom hat mit den Jahren seit seinem Rauswurf bei der Kultband einige Bands gehabt und immer Vollgas gegeben und abgeliefert. Sei es mit der unterschätzen Power Metal Combo Powergod deren Alben ich saustark finde, den kurzlebigen Rockern Traceelords oder jetzt als Mischung aus Star Child und Glam Punker bei Double Crush Syndrom. Nun hat der 47 Jahre junge Ruhrpott Musiker einen Film via Crowdfunding über sich und seine Musikbesessenheit gemacht. Full Circle – Last Exit Rock´n´ Roll ist dabei keine nüchterne Lebensgeschichte, sondern wurde recht intelligent umgesetzt: Brings und einige seiner Wegbegleiter, Freunde kommen einer jeweils zu den Menschen passenden Umgebung zu Wort und man unterhält sich. Dabei sind so unterschiedliche Personen wie den Musikfans allseits bekannten Tom Angelripper der sich mit Brings vor Jahren wieder versöhnt hat, Metal Queen Doro, Skid Row deren Vorband er war oder „Lindenstraße“ Schauspielerin Liz Baffoe dabei. Daneben sind Freunde von Brings am Start wie u.a. eine Tattookünstlerin ein Firmenchef aus der Autobrache, ein Fotograf, der Roadie von Gene Simmons, seine Mutter Hildegard (!), ein Musiker und Schauspieler und ein Psychologe der ihm attestiert dass er es braucht gesehen und wahrgenommen zu werden. Die Gespräche sind interessant und zeigen aber auch beide Seiten nicht nur Andy Brings.
Brings ist so echt wie er hier ist und das merkt der Zuschauer auch, wenn er bei Kiss Gene Simmons trifft oder mit seinen Idolen Skid Row als Vorband „abhängen“ darf. Brings ist Fan und lebt seinen Traum – Punkt! Das Ganze ist sehr professionell in Bild, Schnitt und Ton umgesetzt worden. Leider ist die Sache recht schnell vorbei was für Brings spricht! Ich wollte mehr sehen und erfahren, aber irgendwie verging die Zeit wie im Fluge. Da wurde ein zweiter Durchlauf Pflicht.
Das umfangreiche Bonusmaterial muss ich auch erwähnen, hier gibt es unter anderem auch einen Mitschnitt von der Premiere mit vielen Stargästen in einem Kino. Ganz ehrlich, ein zweiter Teil oder ein Buch würden bei Andy Brings Sinn machen, da er wirklich was zu erzählen hat.