Mit dem freizügigen Retroartwork „Electric Voodoo of the Black Dawn“ präsentiert das italienische Stoner Doom Trio DEMONIO pünktlich zum Weihnachtsfest ihre erste eigene Collection. Diese setzt sich namenstechnisch aus dem Debüt „Electric Voodoo“ (2021) und der ersten EP „Black Dawn“ zusammen, welches im Sommer erschienen ist. Kommt jetzt wenig originell um die Ecke, doch ist es einfach simpel gestrickt worden. Eine klischeehafte Offenherzigkeit des Plattencover als Mittel zum Zweck, dürfte heutzutage als pure Provokation nur noch für wenig Aufsehen sorgen. Immerhin liegt eine rituelle Anspielungen auf die jungfräuliche Hörigkeit Satans auf der Hand. Um der Zensurpolizei zuvorzukommen wurden vorsorglich immerhin bestimmte Körperstellen abgedeckt. Dass hier der Gehörnte selbst die Hand auf die unschuldige Dame gelegt hat ist augenscheinlich so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Inhaltlich liefern die drei Italiener einen verdreckten und deprimierenden Sound direkt aus dem verzerrten Kosmos des Untergangsgenre. Nachdem die fingerdicke Staubschicht entfernt wurde tauchen DEMONIO direkt in den offen gelegten Sündenpfühl ein. Sodom und Gomorra lassen an dieser Stelle grüßen. Schnell stellen sich Parallelen zu den britischen Ikonen ELECTRIC WIZARD auf. Um den obligatorischen Vergleichskatalog abzurunden kommen hier Bands wie die Landsleute DEATH SS oder DOPELORD aus Polen ins Spiel.
Die Rezeptur des Trio besteht zu gleichen Teilen aus harten und psychedelischen Klängen, die sich zweifelsohne dem Bösen verschrieben haben. Die obligatorisch verzerrten Gitarren legen den Grundbaustein, welche eine solide Basis für die anstehenden dreiundfünfzig Minuten bilden. Über den zusammengetragenen elf soliden Rhythmus-Sessions schwebt der Retrogeist der 60’er/ 70er und schüttet seine unbändige Energie permanent aus. Hier darf, nein hier muss man sich auf raue Rockfrequenzen einstellen, die speziell für die nächste jungfräuliche Opfergabe den verdunkelten Altarraumes komponiert wurden.