Melodischer Death Metal aus Finnland. Da kann man ja eigentlich nix verkehrt machen. Bezieht man ganz Skandinavien in die Betrachtung ein, so scheinen ewige Dunkelheit und grimmige Temperaturen ja nicht die schlechtesten Voraussetzungen für das Genre zu sein. Also begrüßen wir ADMIRE THE GRIM, die neueste Brut aus dem scheinbar nie versiegenden Strom junger und neuer Bands aus dem Norden.
Vielleicht hätte sich der finnische Fünfer etwas mehr Zeit nehmen sollen, als die guten 15 Minuten von „Rogue Five“, um sich in die Welt des Metal einzuführen. So mutet die Scheibe an, als versuchten die beiden Damen und die drei Herren, die Diskographien der erklärten Vorbilder CHILDREN OF BODOM, ARCH ENEMY und DARK TRANQUILITY in vier Songs zu packen. Die musikalischen Fertigkeiten sind durchaus vorhanden und die Kapelle sprüht förmlich vor Ideen, aber in solch komprimierter Form wirkt das Ganze dann leider ein wenig, als würde man ein Feuerwerk in der Abstellkammer zünden: Es qualmt, donnert und blitzt an dermaßen vielen Ecken, dass man letztlich nicht mehr so wirklich weiß, wie es um einen geschieht. „Schuld“ hat daran nicht zuletzt das Gitarrenduo aus Jani Loikkanen und Sirja Ojaniemi, das offenkundig vor Energie und Ideen nur so strotzt. Ebenfalls überzeugen können die Fertigkeiten von Sängerin Katri Snellman, die sich ebenso kräftig wie variabel in Szene setzt.