Nachdem bereits im Dezember 2021 die Veröffentlichung „The Trembling Voices of The Conquered Men“ der Australier VAHRZAW sich im Review bei uns eine durchschnittliche Benotung abgeholt hat, geht es jetzt um den fünften Anschlag des Black Death Trios aus Victoria. Optisch macht das kosmisch angehauchte Naturschauspiel zu „In The Shallows Of A Starlit Lake„ einiges her. Im Kern eine unberührte Wildnis mit einer bezaubernd eingefangenen Atmosphäre, bei der sich Tages- und Nachtzeit intensiv vereinen. Geht man rein nach diesem Eyecatcher, dürfte der dazugehörige Soundtrack im spirituellen Einklang mit den Elementen von Mutter Erde stehen. Doch wo das Leben sprießt und gedeiht, gibt es auch mit Tod und Zerstörung die Kehrseite der Medaille. Entgegen der harmonischen Optik wird eine bitterböse Hatz inszeniert, welche eine rasante Rückkehr zu den Black-Metal-Wurzeln darstellt. Genau mit diesem finsteren Aspekt kommen die drei reißerischen Wölfe ins Spiel. Haben VAHRZAW ihre Beute gewittert, beginnt die gnadenlose Treibjagd.
Der Sprung in die eiskalten Fluten gelingt bereits mit dem essenziellen Opener „The Amber Glow of the Gaslight„. Ein purer schwarz magischer Bann breitet seine riesigen Schwingen aus und heißt einen in der höllischen Unterwelt direkt willkommen. Die Tracks sind nicht nur mit dem obligatorischen sehr schnellem Tempo gespickt, sondern offenbaren einen gehörigen Hang zur Spiritualität. Dabei gehen die atmosphärischen Abschnitte ein Bündnis mit Flora und Fauna ein. Bei dem Titeltrack „In the Shallows of a Starlit Lake„ wird ein Froschorchester zum Besten gegeben. Den fachgerechten Leckerbissen dieser Veröffentlichung ist „Pale Lechery„. Etwas mehr als sechs Minuten, die eine fürstlichen Raserei intus hat und gleichzeitig einen Schwall an eingängigen Riffs runterbetet. Mit einem akustischen Mittelpart wird dieses Highlight gekonnt abgerundet. Vergleicht man die abgemischte Aufnahmequalität mit den älteren Alben aus der vierzehnjährigen Historie, ist hier eine hochwertige Rohheit entstanden. Wie würden SATYRICON, EMPEROR, ULVER oder GORGOROTH Heute klingen? Bei „In The Shallows Of A Starlit Lake„ gibt es darauf die passende Antwort.