71TONMAN – Of End Times

Artist

71Tonman

Albumtitel

Of End Times

Genre

Doom / Sludge Metal

Für Mitteleuropäer sind Vulkane in der Regel ein weit entferntes Naturereignis. Die meisten Bewohner kennen solche Ereignisse nur aus den Medien, wenn es irgendwo auf der Welt mal wieder eine tagelange Eruption gibt. Dabei existieren diese mächtigen feuerspeienden Erhebungen direkt vor der Haustür, wenn man an das isländische Exemplar ‚Eyjafjallajökull‘ oder ebenfalls an die italienischen Kollegen Ätna oder Vesuv denkt. Seit rund zwölf Jahren ist die polnische Großstadt Breslau in den Fokus seismographischer Aktivitäten gerückt. Schuld an dieser brachialen Entdeckung ist das Sludge Doom Quintett 71TONMAN, welches bislang in der Vergangenheit zwei Mal für einen schwerwiegenden Ausbruch gesorgt hat. Neben dem selbst betitelten Debüt (2013) und dem vier Jahre später erschienenen Nachfolger mit dem passenden Albumtitel „Earthwreck“ sind zwei höllisch heiße Lavaströme auf die Menschheit losgelassen worden. Innerhalb der letzten sechs Jahre hat sich im Westen des Landes unter der Erdkruste genug Druck auf den Kessel angesammelt, welcher jetzt in vier zerstörerischen Akten zu einer dritten intensiven Explosion führt. „Of End Times“ erhält in diesem Zusammenhang einen passend apokalyptischen Charakterzug, welcher eine Wirkung erzielt, die felsenfeste Gesteinsbrocken zum Einsturz bringt.

Direkt zu Beginn scheint die Welt den Atem anzuhalten. Offenen Augen strömt unausweichlich das glühend heiße Unheil auf einen zu und keine Macht auf Erden kann es verhindern. Im schleppenden Kriegstempo eröffnet 71TONMAN mit „Conquest“ ihr drittes Endzeitszenario. Knapp zehn Minuten, die mit einer ultraaggressiven Aura versehen durch die Lithosphäre bricht. Dabei ertönt urzeitliches Gebrüll von K.K. durch die Landschaft und fokussiert so den erdrückenden Sound enorm. Was hier geboten wird grenzt an einen heraufbeschwörenden Jähzorn, welcher einer brodelnden Feindseligkeit gleichkommt und es gleichzeitig schafft, eine Brücke zu der fesselnd rhythmischen Faszination zu schlagen. Jeder einzelne Track verfügt dabei über einen ganz individuellen Charakter und bekommt mit der durchschnittlichen Spielzeit von rund zehn Minuten einen fast schon bravourösen Schliff. Der Charme dieser dritten Eruption ist absolut ‚Right in Time‘. Mit dem zeitlich gesetzten Rahmen von knapp vierzig Minuten verfehlt dieser schlammige Naturhorror seine Wirkung nicht. Viel länger hätte „Of End Times“ auch nicht dauern dürfen!

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Infos

Release

03.03.2023

Laufzeit

39:57 Minuten

Label

Transcending Obscurity Records

Fazit
"Of End Times" ruft sein Sludge-Doom Potenzial komplett ab und erschafft so einen Anwärter auf ein Top10 Album des Jahres.
13
von 15
Hervorragend
.