Martyrdöd fassen ihren Sound selbst als Mix aus Metal, rohem Hardcore Punk und nordischen Melodien zusammen. Passt ganz gut und scheppert im Ergebnis ordentlich um die Ohren. Bisweilen landen sie auch (selbstverschuldet) in der Crustpunk Schublade. Das passt auch ganz gut, aber es wird auch noch zum Problem.Vorab: Mit „Hexhammeren“ ist Martydöd ein gutes Album gelungen und auch Neuzugang Daniel Ekeroth (fragt mal Tante Google) hat scheinbar seine Spuren im künstlerischen Wirken hinterlassen. Es dürfte schwer werden jemanden zu finden, der sich mehr Death Metal Platten reingezogen hat und das höre ich auch raus.Ein Trademark von Martyrdöd ist sicherlich auch der Gesang von Mikael Kjellman. Wer auf Martin van Drunens Organ steht, kann daher auch hier mal reinhören. Vorausgesetzt er hat Bock auf eine räudige Version von Motörhead auf noch mehr Speed. So klingen Martyrdöd nämlich bisweilen und das ist durchaus ein Kompliment. Hört euch mal „War On Peace“ an. Mit anderem Gesang könnten sie stellenweise aber auch als lupenreine Hardcoreband durchgehen. Im Genrekontext Crustpunk sind Martydöd auf jeden Fall schon mit fast maximalem Abwechslungsreichtum unterwegs.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer: Noch mehr Leine hätte bisweilen nicht geschadet. „Nästa Syrien“ gibt einen Eindruck davon, was drin wäre, wenn sich die Band nicht immer wieder selbst limitieren würde. Das streckenweise monotone Getrommel von Jens Bäckelin ist offenkundig nicht das Resultat beschränkter Fähigkeiten, sondern bewusst so gehalten. Schade. Da wäre noch mehr drin gewesen. Wer sich einen guten Eindruck von Stärken und Schwächen machen möchte: „Helveteslarm“ vereint alles in sich.