KNEIPENTERRORISTEN – INFIZIERT

Artist

Kneipenterroristen

Albumtitel

Infiziert

Genre

Deutschrock

Seit 25 Jahren stehen die Hamburger KNEIPENTERRORISTEN für Vollgas-Deutschrock. Durch ihre 2.000 Konzerte haben sie sich überregional einen Namen gemacht, sind aber vor allem im hohen Norden eine Macht. Nun liegt mit „Infiziert“ bereits das 13. Studioalbum vor, auf dem sie ihr Erfolgskonzept mit hartem Rock, treibenden Gitarren, deutschsprachigen Texten und eingängigen Melodien weiter optimieren.

Die Nähe zu den BÖHSEN ONKELZ ist natürlich weiterhin da, das wird sich auch kaum ändern, der Name verpflichtet. Doch auf „Infiziert“ ist man dem Heavy Metal deutlich näher als dem Punk. So ist der Sound wesentlich aggressiver als auf den auch schon deftigen Vorgängern „Schneller Lauter Härter“ und „Alte Schule“, es gibt teils zweistimmige Gitarrenmelodien, amtliche Soli und bollernde Double Bass. Was nachvollziehbar ist, da Sänger, Bandgründer und KNEIPENTERRORISTEN – Chef Jörn Rüter (der mit dem Plattenladen Remedy Records, der Metal-Kneipe Nightlight, dem Festival Metal Bash und dem Label Rude Records ziemlich umtriebig ist, dabei aber auch Unterstützung seiner Lebensgefährtin erfährt)  tief in der Heavy- und Thrash Metal- Szene verwurzelt ist.

Neben den bandtypischen Partysongs („Komm mit uns“, „Der Alkohol“, „Lebenselixier“) gibt es auch Nachdenkliches („Politik Und Religion“, „Mit Vollgas Vor Die Wand“, „Obszöne Neue Welt“), Balladeskes („Die Zeit Ist Ein Dieb“), Abrechnungen  („Pissgesicht“) und natürlich auch wieder Liebeserklärungen an die Hansestadt Hamburg („Hamburger Nächte“). Die Kneipenterroristen haben ein Händchen für Eingängigkeit in Verbindung mit metallischer Härte und so bohren sich die Songs von Durchgang zu Durchgang immer weiter in die Gehörgänge und bleiben da auch.

Einige Songs wie „Kneipenterroristen“, Dia De Los Muertos“ oder „Komm Mit Uns“ kennt der Fan bereits vom Akustik-Album „Hart, Unverzerrt, Zart“ aus dem letzten Jahr, hier liegen sie jedoch in der gewohnten Härte vor.

Nun würde man sich es zu einfach machen, der Band vorzuwerfen, dass ihre Musik simpel gehalten ist und auf das Promille-Volk abzielt. Natürlich bleibt es am Ende ein Deutschrock-Album, da sind die Grenzen etwas enger gesteckt. Dennoch hat das Album viele gute einprägsame Melodien und überzeugt durch die harten Gitarren mit ihren Riffs und Soli, der Reibeisenstimme von Jörn und die eingängigen und doch spaßigen Texte. Je öfter das Teil rotiert, desto mehr bleiben die Songs im Ohr.

Aus meiner Sicht das bislang stärkste Album der Hamburger, das nur wenig Kritik erlaubt. Vielleicht könnte der Gesang etwas variantenreicher und melodischer sein, aber das ist Meckern auf hohem Niveau denn die Stimme ist gut so, wie sie ist. Die Höchstpunktzahl behalte ich mir dennoch für eines der nächsten Alben vor, denn bei der Entwicklung der Band geht bestimmt noch ein bisschen mehr. Hier gibt es keine Liebeslieder sondern Inhalte, die aus dem Leben gegriffen sind und die früher oder später Jede/n betreffen können. Und damit ist „Infiziert“ ein sehr ehrliches Album.

Fun Fact: Wer das Album auf Vinyl bestellt hat, bekam die Schallplatte bereits einen Monat vor dem CD-Releasedatum geliefert.

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Infos

Release

12.05.2023

Laufzeit

49:34 Minuten

Label

Rude Records

Fazit
Deutschrock goes Metal! Bleibt schnell im Ohr und macht auch ohne Gerstensaft tierischen Spaß.
14
von 15
Geniestreich
Let the Metal flow!