Der Pressetext sagt: „Old School Death Metal From Germany/Bangladesh“. Wer auch nur ein klein wenig in Geographie vertraut ist dem wird sicherlich auffallen dass es sich hierbei nicht um zwei Nachbarländern handelt, sondern dass da schlappe 9.000 Kilometer dazwischen liegen. Nun ja, auch der Metal wächst mittels der Globalisierung zusammen, was eine tolle Sache ist. Die Band KNHVM (ausgesprochen: kha-nooom) hat sich erst im Jahr 2018 gegründet, konnte aber mit ihren Songideen zumindest eine Plattenfirma überzeugen und schwupps liegt das Debüt mit dem Titel „Foretold Monuments Of Flesh“ auf dem Tisch. Nicht einmal eine halbe Stunde lang ist dieser Erstling geworden, aber nach dem Durchhören bin ich auch ganz froh darüber. Ja, es gibt Death Metal zu hören, was daran aber „old school“ sein soll verstehe ich nicht so ganz. Schon mit dem Titelsong „Foretold Monuments Of Flesh“ wird die Marschrichtung vorgegeben: technisch versiert und das Gaspedal wird auf das Bodenblech durchgedrückt. Und genau da ist das Problem. Denn auf diesem sehr kleinen Raum zwischen Geschwindigkeit und Gefrickel ist meiner Meinung nach bereits alles gesagt worden. Zwar versucht das Duo KHNVM ganz selten mal mit einer Tempobremse ein wenig Groove einzustreuen, spätestens mit dem nächsten Tobsuchtsanfall des Schlagzeugers ist der Moment aber auch wieder vorbei.
Erstaunlich finde ich dabei, dass die Produktion so blutleer ausgefallen ist, wenn doch auf der anderen Seite die technisch anspruchsvollen Stücke ein gewisses Maß an musikalischer Affinität voraussetzt. Und entweder wurde kein Bass eingespielt oder die Spur wurde im Studio gelöscht.
„Foretold Monuments Of Flesh“ ist leider nur ein unterdurchschnittliches Debüt geworden. Während KHNVM den Fokus auf möglichst ausgefeilte Konstruktionen gelegt haben, wurde vergessen die Zuschauer mit guten Riffs erst einmal ins Boot zu holen. Potential ist sicherlich vorhanden, aber vielleicht sollten die beiden Bandmitglieder die Köpfe zusammen stecken und über die nächsten Schritte genau nachdenken.
KHNVM – FORETOLD MONUMENTS OF FLESH
Fazit
Technisch versierter und hyperschneller Death Metal, aber leider ohne Herzblut