In der jüngsten Vergangenheit rumpelt VILE RITUAL an der amerikanischen Ostküste entlang. Wann dieses Soloprojekt von Liam McMahon offiziell aus der Taufe gehoben wurde, ist nicht bekannt. Immerhin erschien kurz vor der globalen Pandemie das gleichnamige Demo und bereits im letzten Jahr wurde die sechsteilige Compilation „Tongues of the Exanimate“ aus der Dunkelheit befreit. Ein hassgetriebener Nachschlag in Form der ersten Full-length trägt den verheißungsvollen Namen „Caverns of Occultic Hatred“ und geht über die Distanz von vierzig Minuten.
Stilistisch hat das Genre des finster gehaltenen Death Metal Zuwachs bekommen und breitet sich wie ein vernichtender Strom absonderlicher Materie über einem aus. Unverkennbar trotzen die bitterbös gehaltenen Grundfesten sämtlichen Wellen eines anhaltenden Feuersturms. Mit progressiven Rausreißern hebt sich die verdrehte Riffingarbeit besonders hervor und glänzt anhand von sorgfältigen Unterströmungen, welche sich in schmerzverzerrter Manier in melodischen Gefilden bewegt. VILE RITUAL setzt dabei weniger auf die stumpfe Prügelkarte, sondern lässt stets eine atmosphärische Hintertür offen. Das kommt bei der zweiminütigen instrumentalen Einleitung bei „Manifestation“ am eindrucksvollsten zur Geltung.
Der Sound dieser Studioarbeit vereint brüllende Brutalität im Endstadium, welches gleichzeitig ein unterirdisches Gefühl vermittelt. Die derbe Knüppelattacke vermittelt das primitive Gefühl, als zerschellt der eigene Schädel an der nächsten rauen Höhlenwand. Sezieren sich die gestimmte Disharmonie dieses stimmlichen Ungetüms in ihre Bestandteile, würde man nicht unbedingt draufkommen, dass sich hierbei um ein Soloprojekt handelt. Also alles richtig gemacht für ein solides Erstlingswerk.