Aus Gütersloh kommt nicht nur der letzte Cowboy, sondern auch richtig gute Musik, wie nicht zuletzt die PICTUREBOOKS etwa beweisen! Mit MONOGON tritt jetzt ein Trio in die örtliche Szene, das nicht nur mit einem sehr ordentlichen, selbstbetitelten Debütalbum überrascht, sondern auch mit einem, na sagen wir mal höchst interessantem Sound-Gebräu! Ich habe die Band erst kürzlich beim Release-Konzert zur hier besprochenen Debüt-Scheibe erstmalig live erleben dürfen und war sofort höchst angetan von der Performance, wovon ihr euch beim angefügten Video zum Song „Alone“ selbst mal ein Bild machen solltet. Aber Eins nach dem Anderen.
Der Opener „Hive Mind“ wird von Roboter-Stimmen à la KRAFTWERK mit den dazugehörigen Synthie-Sounds eingeleitet, bevor Thrash-Riffs das Kommando übernehmen. KRAFTWERK meets METALLICA ist mein erster Gedanke. Klingt zunächst ungewöhnlich, ich weiß, passt aber erstaunlicherweise total gut zusammen! Im weiteren Verlauf kommen einige weitere Einflüsse zu den Synthies dazu, wie etwa klassischer Heavy Metal, NWOBHM (besonders von Iron Maiden) oder auch Classic Hardrock bzw. auch mal ne Spur Doom wie von Black Sabbath. Die drei Jungs kommen ohne Bassisten aus, denn auch die tiefen Töne kommen aus der Retorte. Den guten Eindruck, den besonders der blutjunge Drummer Leo Riepert (17) beim Konzert bei mir hinterlassen hat, wird bei der Studio-Produktion voll bestätigt, da wächst ein unglaubliches Talent hinter der Schießbude heran!! Aber auch Gitarrist Timo Kuhnert, der auch die Synthies bedient sowie Frontmann und Lead-Gitarrist Sanjay Kliche können was an ihren Instrumenten. Dass Sanjay (noch) nicht der ausdrucksstärkste Sänger sein kann, sei ihm verziehen, allerdings braucht diese Musik auch keinen Pavarotti, oder? Das wird besonders deutlich beim hervorragenden Instrumental „Magnesium“ (Anspieltip!!) oder beim Rausschmeißer „WWNYA“, der ebenfalls einen längeren Instrumental-Part aufweist. Jedoch ist es auch nicht so, dass seine Stimme nervt bzw. zum Wegrennen ist, lediglich vielleicht noch nicht „reif“, was ja später noch kommen mag. Doch der Bursche ist schließlich wie seine Band-Mates auch noch jung.
Wie eingangs erwähnt ist es diese spezielle Mische, die den Reiz ausmacht. Ich weiß gar nicht, wie die Jungs auf diesen Sound gekommen sind, das ist aber in Kürze bei einem Interview zu klären. Ich bin mir aber sicher, dass wir von MONOGON zukünftig noch viel hören werden…wenn die Gruppe hoffentlich zusammen und am Ball bleibt!